Immunsystem stärken mit Medikamenten: Infos und Tipps

Immunsystem stärken mit Medikamenten: Infos und Tipps
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Wer kennt es nicht, sobald die kalten Wintertage vor der Tür stehen, läuft plötzlich die Nase, wir fühlen uns schlapp und ausgelaugt. Diese Symptome können ein Anzeichen auf ein geschwächtes Immunsystem sein, das uns normalerweise vor Krankheitserregern schützt.

In diesem Beitrag erklären wir dir, wie unser Immunsystem genau funktioniert und ob wir ein geschwächtes Immunsystem mit entsprechenden Medikamenten wieder aufbauen und stärken können. Zum Schluss geben wir dir wertvolle Tipps und Tricks mit auf den weg, wie du deine Immunabwehr langfristig unterstützen kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Immunsystem besteht aus einem unspezifischen und spezifischen Abwehrsystem, das dafür sorgt, dass unser Körper vor Viren, Bakterien und anderen Krankheitserregern geschützt ist. Dadurch werden wir weniger krank und bleiben gesund.
  • Die Einnahme von Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln können das Immunsystem unterstützen. Hierfür eignet sich beispielsweise die Einnahme von Zink- oder Vitamin-C Präparaten.
  • Das beste Mittel für ein gesundes Immunsystem ist jedoch ein ganzheitlicher Ansatz. Darunter zählt eine gesunde Ernährung, Bewegung, Schlaf und wenig bis gar kein Stress.

Definition: Was ist das Immunsystem?

Tagtäglich sind wir Millionen von Pilzen, Bakterien, Viren oder auch anderen Partikeln wie Staub, Tierhaaren oder Pollen ausgesetzt. Damit wir davor geschützt sind, verfügt unser Körper über das Immunsystem. Ganz einfach ausgedrückt, ist das Immunsystem eine Art Schutzwand, die uns vor Krankheiten schützt. Wenn diese Abwehr jedoch geschwächt ist und dadurch nicht mehr richtig funktioniert, so werden wir krank.

Es gibt Erreger wie beispielsweise die Kinderkrankheit Windpocken, bei denen wir nur beim ersten Kontakt an einer Erkrankung leiden. Bei einem erneuten Kontakt mit diesen Erregern ist unser Körper bereits immun dagegen.

Mann schnäuzt sich die Nase mit einem Taschentuch

Ist das Immunsystem geschwächt oder funktioniert nicht richtig, dann sind wir viel anfälliger auf Viren, Bakterien und Krankheiten.

Das Immunsystem ist ein hochkomplexes Abwehrsystem, das sich in zwei Komponenten aufteilen lässt:

  • der angeborene (unspezifische) Anteil
  • der erworbene (spezifische) Anteil

Weiter unten erklären wir dir ausführlich, wie das Immunsystem genau funktioniert und was die beiden Komponenten genau unterscheidet bzw. was deren Funktion ist.

Hintergründe: Was du über das Immunsystem wissen solltest

Um dir aufschlussreiche Tipps und Tricks zur Stärkung deines Immunsystems geben zu können, solltest du vorgängig über gewisse Grundlagen und Hintergrundinformationen verfügen.

Aus diesem Grund haben wir die häufigsten Fragen für dich zusammengetragen und verständlich aufbereitet.

Weshalb braucht der Mensch das Immunsystem?

Das Immunsystem schützt uns vor externen "Eindringlingen" wie etwa Viren, Bakterien oder anderen Krankheitserregern. Dadurch wird vermieden, dass wir Infektionen bekommen oder an Krankheiten leiden. Wenn das Immunsystem jedoch versagt, kann dies zu schwerwiegenden Folgen bis hin zum Tod führen.

Wie funktioniert das Immunsystem genau?

Die beiden Komponenten angeborener (unspezifischer) und erworbener (spezifischer) Anteil sind eng miteinander verknüpft, sodass sie gemeinsam den Körper vor unerwünschten Erregern schützen können. Hierbei arbeiten einerseits Zellen und andererseits humorale, das heißt in den Körperflüssigkeiten gelöste Stoffe, zusammen.

Unser Immunsystem beschränkt sich nicht nur auf ein Organ oder einen spezifischen Ort im Körper. Vielmehr ist es über den ganzen Körper verteilt. Die wichtigsten Transportwege für Immunzellen und Botenstoffe bilden die Blutbahn und die Lymphgefäße, welche sich durch den ganzen Körper ziehen. Die Lymphflüssigkeit transportiert Sauerstoff und Nährstoffe zum Gewebe und transportiert die beschädigten oder toten Zellen, Fremdstoffe oder Krankheitserreger wieder ab.

Die angeborene (unspezifische) Immunantwort

Dieser Teil des Immunsystems unterstützt uns von Geburt an und wehrt dadurch Keime und Fremdkörper ab. Die Haut ist eine der ersten Schutzbarrieren für potenzielle Erreger. Denn sie verfügt zusammen mit unseren Schleimhäuten aus Mund, Nase und Magen-Darm-Trakt über eine Oberfläche von bis zu zwei Quadratmetern. Doch das wohl wichtigste und grösste Immunorgan bildet unser Darm, der rund acht Meter lang ist und eine Oberfläche von 400-500 Quadratmetern.

Folgende Teile werden fachsprachlich als zelluläre Immunabwehr bezeichnet:

  • Weiße Blutkörperchen oder Leukozyten
  • Makrophagen
  • Granulozyten
  • Dentrische Zellen
  • Mastzellen
  • Monozyten
  • Natürliche Killerzellen

Der Körper verfügt neben den Immunzellen auch über körpereigene Botenstoffe, welche in den Zellen des Immunsystems gebildet werden - diese nennt man humorale Immunabwehr. Daneben kann das Immunsystem auch auf das sogenannte Komplementsystem mit über 30 Proteinen zurückgreifen. Dieses wird durch Antikörper oder Bakterienbestandteilen aktiviert und wehrt dadurch Mikroorganismen ab.

Erworbenes (spezifisches) Immunsystem

Die spezifische Immunabwehr wird auch als adaptiv bezeichnet, weil sie sich durch große Anpassungsfähigkeit gegenüber veränderten oder neuen Erregern auszeichnet. Diese Immunantwort erwerben wir im Laufe unseres Lebens und bilden dadurch ein immunologisches Gedächtnis aus. Kurz, unser Körper kann sich den ersten Kontakt mit Keimen merken, bei weiteren Infektionen auf diese Erinnerung zurückgreifen und dadurch viel schneller reagieren.

Die Zellen der spezifischen Immunabwehr können spezielle Strukturen (Antigene) von fremden Substanzen (Zellbestandteile, Fremdkörper, etc.) unterscheiden und dadurch gezielte Abwehrmechanismen aktivieren. Hierzu werden sogenannte B-Zellen und T-Zellen benötigt.

  • B-Zellen: Können spezifische Antikörper bilden, wodurch entsprechende Gedächtniszellen entstehen und bei einer erneuten Krankheit direkt reagieren.
  • T-Zellen: Sind in der Lage, Erreger direkt abzutöten. Sie können außerdem andere Zellen des Immunsystems wie beispielsweise Fresszellen oder B-Zellen steuern. (1)

Damit du dir ein Bild davon machen kannst, wo in unserem Körper überall das Immunsystem vertreten ist, haben wir dir folgende Übersicht zusammengestellt.

Organ Funktion
Schleimhäute (Nase, Mund, Magen-Darm-Trakt) Erste Barriere, die Krankheitserreger vom Eindringen abhalten. Diese Barriere wirkt wie eine mechanische Schutzwand.
Mandeln Halten Krankheitserreger auf, die über den Mund oder die Nase eindringen. Die Mandeln enthalten viele weiße Blutkörperchen, die Erreger abtöten.
Knochenmark Hier werden die meisten Abwehrzellen gebildet, die sich schließlich über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen.
Thymusdrüse Diese Drüse prägt die T-Zellen und koordiniert das angeborene und erworbene Immunsystem.
Milz Die Milz speichert verschiedene Abwehrzellen. Die Fresszellen in der Milz dienen außerdem als eine Art Filter für Erreger, die in die Blutbahn gelangt sind.
Lymphknoten Sind wie kleine Filterstationen, die Krankheitserreger abfangen und die Bildung von Antikörpern im Blut fördern.
Darm Hier befinden sich mehr als die Hälfte unserer Antikörper. Die Zellen erkennen Fremdstoffe und können sie zerstören.
Haut Die Haut ist ähnlich wie die Schleimhäute eine der ersten Schutzbarrieren für potenzielle Krankheitserreger.

Wie merke ich, wenn mein Immunsystem geschwächt ist?

Im Normalfall verfügt der Mensch über ein starkes bzw. gut funktionierendes Immunsystem, doch verschiedene Faktoren können zu einer entsprechenden Schwächung führen. Dazu zählen folgende Gründe:

  • Autoimmunerkrankung
  • Stress
  • Zu wenig Bewegung
  • Zu wenig Schlaf
  • Schlechte Ernährung
  • Alkohol- und Nikotinkonsum

Die obenerwähnten Punkte sind also alles Einflussfaktoren für die Schwächung des Immunsystems. Nun stellt sich natürlich die Frage, welche Symptome schließlich darauf hindeuten, dass das Immunsystem geschwächt ist.

Zu den häufigsten Anzeichen gehören häufige Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Ausserdem sind auch häufige Infekte wie beispielsweise Grippen oder Blasenentzündungen ein Indiz. Ein schwaches Immunsystem erhöht auch das Risiko auf leichtere Infekte wie Schnupfen, Husten oder Heiserkeit.

Nicht zu vernachlässigen sind außerdem Symptomen von Gedächtnislücken sowie Konzentrationsschwierigkeiten. Diese Anzeichen treten insbesondere bei älteren Menschen auf, weil der Körper zerbrechlicher wird und dadurch auch die kognitive Funktion abnimmt (2).

Wann sollte ich mein Immunsystem mit Medikamenten stärken?

Die Wissenschaft streitet sich derzeit immer noch über die Wirksamkeit von Medikamenten, die zu einer Stärkung des Immunsystems beitragen. In Apotheken sind jedoch unzählige Arzneimittel und Nahrungsergänzungen zu finden, die unsere Immunabwehr stärken sollen.

Ärzten zufolge hängt die optimale Immunabwehr von einer angemessenen Ernährung ab, um allfällige Infektionen in Schach zu halten.

So ist zum Beispiel eine ausreichende Proteinzufuhr entscheidend für eine optimale Antikörperproduktion. Ein niedriger Mikronährstoffstatus, z.B. von Vitamin A oder Zink, wurde in Studien mit einem erhöhten Infektionsrisiko in Verbindung gebracht.

Häufig ist ein schlechter Nährstoffstatus mit Entzündungen und oxidativem Stress verbunden, die wiederum das Immunsystem beeinträchtigen können. Zu den Nahrungsbestandteilen mit besonders hoher entzündungshemmender und antioxidativer Kapazität gehören Vitamin C, Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide und Polyphenole.

Auch Ballaststoffe, die von der Darmmikrobiota zu kurzkettigen Fettsäuren fermentiert werden, können nachweislich entzündungshemmende Wirkungen haben (3).

Diverse Studien haben gezeigt, dass neben einer ausgewogenen Ernährung auch pflanzliche Arzneimittel einen positiven Einfluss auf das Immunsystem haben können. So unterstützt Echinacea purpurea, auch bekannt als Sonnenhut, unser Immunsystem und sorgt dafür, dass es langanhaltend und effektiv angekurbelt wird (4).

Es lässt sich also sagen, dass sich die Wissenschaft bisher noch nicht einig geworden ist über die Wirksamkeit von Medikamenten zur Stärkung des Immunsystems. Feststeht jedoch, dass pflanzliche Arzneimittel einen positiven Effekt auf unsere Immunabwehr haben.

Welchen Einfluss hat unser Darm auf das Immunsystem?

Der Darm ist das größte Organ des menschlichen Körpers und trägt dadurch einen wichtigen Beitrag zu unserem allgemeinen Gesundheitszustand bei. Die riesige Fläche des Darms resorbiert Nährstoffe und Flüssigkeiten, stellt jedoch auch ein großes Areal zur Eindringung von Mikroorganismen dar. Um dies zu verhindern, verfügt der Darm über eine sogenannte Darmbarriere, die sich wie folgt zusammensetzt:

  • Darm-Mikrobiota
  • Darmschleimhaut
  • Darm-assoziiertes Immunsystem (gut-associated lymphoid tissue, GALT)

Im GALT befindet sich die größte Ansammlung von Immunzellen in unserem Körper, nämlich ungefähr 70% der immunologisch aktiven Zellen. Die Aufgabe des GALT ist es, krankheitserregende Mikroorganismen abzuwehren und gleichzeitig tolerant gegenüber Nahrungsmittelantigenen und nützlichen Mikroorganisemn in unserer Darm-Mikrobiota zu sein (5).

Da der Darm eine enorm wichtige Rolle im Zusammenhang mit dem Immunsystem spielt, sollte er auch möglichst einwandfrei funktionieren. Die ausreichende Zufuhr von Nährstoffen wie Eiweiß, Glukose, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe sowie Vitamine und Spurenelemente tragen dazu bei.

Oftmals besteht jedoch das Problem, dass unser GALT eine gestörte Darm-Mikrobiota aufweist. Ist dies der Fall, sollten unbedingt Maßnahmen zur Förderung von Laktobazillen und Bifidobakterien getroffen werden. Hierzu kann beispielsweise Probiotika in Form von Tabletten verabreicht werden. Auch probiotische Joghurts können eine Verbesserung hervorbringen (6).

Welche Medikamente können zur Stärkung meines Immunsystems verwenden?

Wie du bereits einige Male nun gelesen hast, spielt vor allem die richtige Ernährung eine wichtige Rolle für ein gesundes und starkes Immunsystem. Wenn du deine Immunabwehr dennoch zusätzlich mit Ergänzungspräparaten unterstützen möchtest, dann zeigen wir dir nachfolgend gerne, welche Möglichkeiten sich dir bieten.

Auf dem Markt finden sich nur sehr wenige Präparate, die als Arzneimittel deklariert werden. Oftmals handelt es sich vielmehr um Nahrungsergänzungsmittel, die vor der Markteinführung keinen Nachweis einer Wirksamkeit oder einer Unbedenklichkeit vorzeigen müssen.

Zink ist ein wichtiger Bestandteil unseres Stoffwechsels und hat dadurch auch einen Einfluss auf unser Immunsystem. Unser Körper kann diese lebenswichtige Substanz nicht selber herstellen, weshalb sie über die Nahrung o aufgenommen werden muss. Normalerweise nehmen wir dadurch genügend Zink auf. Wenn du jedoch stillst, schwanger bist oder vegan lebst, kannst du dein Immunsystem mit zinkhaltigen Präparaten zusätzlich unterstützen (7).

Am besten sprichst du die Einnahme von Zink jedoch mit deinem Arzt ab. Eine zu hohe Aufnahme von Zink kann nämlich zu unerwünschten Nebenwirkungen wie beispielsweise Blutarmut (Anämie) führen.

Vitamin-C ist bekannt als Vitaminbombe, insbesondere in der kälteren Jahreszeit. Viele Menschen schwören dabei auf entsprechende Vitamin-C-Präparate. Ärzte sind sich zwar nicht immer einig über die Wirksamkeit, vertreten aber auch die Meinung, dass es bestimmt nicht schadet. Studien hingegen haben herausgefunden, dass ein Vitamin-C-Mangel einen großen Einfluss auf das Immunsystem haben und es sogar schwächen kann (8).

Es wird empfohlen, dass Männer täglich 110 Milligramm Vitamin-C zu sich nehmen und Frauen 95 Milligramm. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, sollte keine Probleme haben, genügend Vitamin-C aufzunehmen. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass es zu keiner Überdosierung kommt. Denn dann können ungewollte Nebenwirkungen wie Durchfall oder Kopfschmerzen auftreten.

Wie sinnvoll ist eine Darmkur, um das Immunsystem zu stärken?

Weiter oben haben wir dir bereits erklärt, welch wichtige Rolle der Darm in unserem Immunsystem spielt. Ist der Darm nicht richtig intakt, dann leidet auch unsere Immunabwehr darunter. Hierfür bietet sich eine Darmsanierung ideal an.

Die Darmsanierung unterstützt die sogenannte Symbiose dabei, sich zu erneuern und die Darmflora neu aufzubauen. Deshalb wird fachsprachlich auch von einer Symbiose-Lenkung gesprochen.

Umso vielfältiger die Zusammensetzung der Bakterienart in der Darmflora ist, desto besser kann diese auch arbeiten und uns gesund halten. Zu viel Zucker, Eiweiß oder auch viele leere Kohlenhydrate wie beispieslweise Weißbrot oder Nudeln, haben einen negativen Einfluss auf die Darmflora. Denn dadurch können unsere Darmbakterien zu wenig notwendige Nährstoffe produzieren.

Um dein Immunsystem wieder in Schwung zu bringen, empfiehlt sich also die Durchführung einer Darmsanierung. Diese kannst du ganz einfach zu Hause machen. Nachfolgende Anleitung soll dich dabei unterstützen.

Darm reinigen

  1. Die Reinigung befreit den Darm von schädlichem Ballast und entgiftet den Körper, damit sich die nützlichen Bakterien regenerieren und erneuern können.
  2. Vor der Entleerung solltest einen Entlastungstag durchführen, bei dem ausschließlich leicht verdauliche Lebensmittel wie Reis, Gemüse und Obst gegessen werden. Kaffee, Süßigkeiten, Nikotin und Alkohol sollten unbedingt vermieden werden.
  3. Die Darmreinigung kann entweder mit natürlichen Abführmittel wie Glauber- oder Bittersalz durchgeführt werden. Du kannst aber auch ganz einfach in der Apotheke einen Einlauf kaufen.
  4. Bei der Entleerung verliert der Körper sehr viel Wasser. Achte daher darauf, dass du während der ganzen Darmreinigung mindestens 3-4 Liter Wasser trinkst.

Darmflora neu aufbauen

  1. Ein Tag nach der Darmreinigung sollte die Darmflora auf natürliche Weise wieder aufgebaut werden. Hierzu eignen sich Probiotika und Präbiotika.
  2. Probiotika sind fördernde Mikroorganismen, die beispielsweise in Milchsäure-Bakterien enthalten sind. Du kannst sie dir als "erwünschte Bakterien" vorstellen.
  3. Präbiotika sind Ballaststoffe, die den "guten Bakterien" dabei helfen, sich zu vermehren.
  4. In der Apotheke findest du Pülverchen oder Kapseln, die beim Aufbau der Darmflora helfen. Diese sind jedoch oftmals sehr teuer und in der Wissenschaft umstritten. Vielmehr solltest du auf entsprechende Lebensmittel zurückgreifen.

In der folgenden Übersicht haben wir dir Lebensmittel zusammengestellt, die dich beim Aufbau der natürlichen Darmflora unterstützen können.

Lebensmittel mit Probiotika Lebensmittel mit Präbiotika
Jogurt Chicoréee
Kefir Topinambur
Sauerkraut Lauch
Miso-Suppe Zwiebeln
Kombucha (fermentierter Tee) Knoblauch
Käse Schwarzwurzeln
Tempeh Artischocken
Apfelessig Bananen, Mango, Papaya

Immunsystem stärken mit Medikamenten: Die besten Mittel um dein Immunsystem zu stärken

Bis hierhin hast du viel über das menschliche Immunsystem gelernt und konntest dir dadurch einiges an Hintergrundinformationen aneignen. Nun möchten wir nochmals zusammenfassen, welche Mittel dir bei der Stärkung deines Immunsystems helfen können.

Immunsystem mit Medikamenten stärken

Medikamente zur Stärkung des Immunsystems gibt es nur sehr wenige auf dem Markt, da es sich meist vielmehr um Nahrungsergänzungsmittel handelt. Wissenschaftlich gesehen haben sich bisher zwei Hauptkomponenten als wirksam herauskristallisiert, obwohl sie teilweise umstritten sind.

Zinkhaltige Präparate können deinen Körper mit ausreichend Zink versorgen, das der Körper nicht selber produzieren kann. Dadurch wird dein Stoffwechsel unterstützt, wodurch auch dein Immunsystem positiv beeinflusst wird. Zu viel Zink im Körper kann jedoch Nebenwirkungen hervorrufen.

Um dies zu vermeiden, solltest du zuerst deinen Zinkwert im Blut bestimmen lassen und anschließend mit deinem Arzt die genaue Dosierung besprechen. Dadurch stellst du sicher, dass du deinen Körper ausreichend unterstützt und ihn nicht unnötig belastest.

Ein Vitamin-C-Mangel kann das Immunsystem nachweislich schwächen. Daher ist eine ausreichende Zufuhr dieses Vitamins auf jeden Fall eine gute Idee. Im Handel findest du viele Nahrungsergänzungsmittel, die Vitamin-C enthalten. Wenn du dir nicht genau sicher bist, für welches du dich entscheiden sollst, kannst du dich auch gerne in der Apotheke beraten lassen.

Die wohl beste Unterstützung für deine Immunabwehr stellt eine gesunde Darmflora dar. Wenn diese gestört ist, empfiehlt sich eine Darmsanierung. Hierzu solltest du zuerst deinen Darm reinigen und anschließend die Darmflora mit einer Aufbaukur wieder stärken. Eine genaue Anleitung findest du weiter oben oder auch in folgendem Video.

Immunsystem mit weiteren Mitteln stärken

Neben der Stärkung durch spezifische Medikamente bzw. Nahrungsergänzungsmittel und Aufbaukuren, kommst du langfristig nicht um eine gesunde Lebensweise herum. Durch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung verbunden mit regelmäßiger Bewegung und einigen weiteren Tipps, kannst du dein Immunsystem unterstützen und so stärken.

Untenstehend zeigen wir dir die wichtigsten Einflussfaktoren und die entsprechenden Tipps dazu auf.

Bewegung

Du hast bestimmt schon oft davon gehört, dass ausreichende Bewegung unabdingbar für unseren Körper ist. Oft bringen wir Sport jedoch ausschließlich in Verbindung mit einem schlanken und fitten Körperbild. Doch Bewegung ist auch ein wichtiger Faktor für ein starkes Immunsystem.

Achte darauf, dass du dich dreimal pro Woche für ungefähr 45 Minuten bewegst. Um den Erfolg zu steigern, empfehlen wir dir Sport im Freien. Denn die frisch-kühle Luft regt die Durchblutung an und unterstützt dadurch die Immunzellen.

Welche Sportart du dabei wählst, ist dir völlig freigestellt. Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Joggen haben sich jedoch bisher am besten bewährt. Danach solltest du deinem Körper eine Erholungsphase von 24 bis 36 Stunden gewähren.

Menschen joggen

Ausreichende Bewegung unterstützt unser Immunsystem. Besonders Ausdauersportarten wie Laufen sind ein wahrer Booster.

Solltest du Anzeichen einer Grippe oder Erkältung haben, dann ist Ruhe angesagt. In diesem Gesundheitszustand Sport zu treiben, kann den Körper nur noch zusätzlich schwächen.

Ernährung

Eine gute Ernährung stärkt das Immunsystem langfristig und kann uns dadurch vor Krankheitserregern schützen. Daher solltest du unbedingt in eine gesunde und ausgewogene Ernährung investieren.

Oftmals steht man jedoch vor dem Supermarktregal und hat überhaupt keine Ahnung, welche Lebensmittel denn nun wahre Superhelden für unser Immunsystem sind. Damit dir der nächste Einkauf etwas einfacher fällt, haben wir dir nachfolgend eine Übersicht der wichtigsten Nahrungsmittel zusammengestellt.

Bestandteil Lebensmittel Bemerkung
Spurenelemente: Eisen, Magnesium und Zink rotes Fleisch, Weizenkleie, Linsen, Nüsse, Haferflocken, grünes Gemüse, Vollkornprodukte, Bananen Ein Glas Organensaft zum Essen kann die Aufnahme der Bestandteile verbessern.
Sekundäre Pflanzenstoffe Knoblauch, Tomaten, Artischocken, Acai-Beeren, Granatapfelkerne -
Milchsäurebakterien fermentiertes Gemüse, Sauerkraut, Pastinake, Roggenbrot -
Vitamin D fetthaltiger Fisch wie Lachs oder Makrele Ein Spaziergang an der Sonne ist und bleibt der beste Vitamin D Lieferant.
Antioxidantien Gewürze wie Kurkuma und Ingwer, Beeren wie Heidelbeeren oder Himbeeren -

Schlaf

Wenn wir an Schlafmangel leiden, dann funktioniert unsere Immunabwehr deutlich schlechter. Das liegt daran, dass unsere T-Zellen, die verantwortlich für die Immunabwehr sind, nicht mehr richtig arbeiten können. Normalerweise zirkulieren sie im Blut und suchen nach Erregern. Die T-Zellen können sich dann an die infizierten Zellen heften und diese beseitigen. Doch bei zu wenig Schlaf verlieren die Immunzellen diese Fähigkeiten.

Dieser Fähigkeitsverlust führt dazu, dass unser Körper nicht mehr über ausreichende Schutzmechanismen verfügt und daher Erreger ungenügend abwehren kann. Das Resultat: Wir werden krank.

Du solltest daher darauf achten, dass du pro Nacht mindestens 7 Stunden schläfst. Klar, ist der Schlafbedarf von Person zu Person unterschiedlich. Du merkst jedoch selbst, ob du dich am Morgen ausgeruht und fit für den Tag fühlst. Falls nicht, solltest du die Schlafdauer erhöhen.

Während wir schlafen, passiert in unserem Körper ganz viel. In dieser Zeit regenerieren sich unsere Zellen und tragen so auch zu einer starken Immunabwehr bei. Wenn du zu wenig schläfst, hat der Körper nicht ausreichend Zeit, alle notwendigen Vorgänge auszuführen.

Stressabbau

Stressige Zeiten wie etwa während Prüfungsphasen kennen wir alle. In dieser Zeit erhöht der Körper die unspezifische Immunabwehr und bereitet sich auf unvorhergesehene und "lebensbedrohliche" Situationen vor. Gleichzeitig fährt er die spezifische Abwehr herunter. Dadurch kann der Körper bei potenziellen Schäden viel schneller reagieren. Dieser kurzzeitige Stress hat jedoch keinen schlechten Einfluss auf unser Immunsystem.

Anders sieht es aus, wenn wir chronischem Stress ausgesetzt sind. Denn bei langanhaltendem Stress wird sowohl die unspezifische als auch die spezifische Immunabwehr gedrosselt. Die Folge ist ein deutlich geschwächtes Immunsystem, wir werden schneller krank und der Heilungsprozess verlangsamt sich.

Daher ist es wichtig, dass wir chronischen Stress möglichst nachhaltig reduzieren. Dazu gehört mehr Schlaf, gesunde Ernährung und Bewegung. Übungen, die den Körper und Geist miteinbeziehen sind besonders effektiv. Dazu gehören beispielsweise Yoga, Meditation, Qi-Gong oder die progressive Muskel-Entspannung.

Wenn die Ursache deines Dauerstresses einem psychischen Trauma zugrunde liegt, dann ist eine Psychotherapie ratsam. Hierzu sprichst du vorgängig am besten mit deinem Hausarzt und ihr legt die weiteren Schritte fest.

Fazit

Du hast gelernt, dass unsere Immunabwehr ein hochkomplexes System ist, das durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Um diesen Schutzmechanismus nachhaltig zu unterstützen, reicht eine Einnahme von Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln alleine nicht aus. Vielmehr geht es um einen holistischen Ansatz.

Aus diesem Grund solltest du unbedingt auf eine nährstoffreiche und ausgewogenen Ernährung, verbunden mit ausreichend Bewegung und genügend Schlaf achten. Falls du langfristigem Stress ausgesetzt bist, solltest du versuchen, diese so schnell wie möglich herunterzufahren.

Einzelnachweis

  1. E.M. Nicholls (1979): The evolution of an immune system. In: Med Hypotheses 1979 Feb;5(2):225-35. doi: 10.1016/0306-9877(79)90122-1.
  2. L. Ma; P. Chan (2020): Understanding the Physiological Links Between Physical Frailty and Cognitive Decline. In: Aging Dis. 2020 Mar 9;11(2):405-418. doi: 10.14336/AD.2019.0521.
  3. M. Iddir; A. Brito; G. Dingeo; S.S. Fernandez Del Campo; H. Samouda; M. La Frano; T. Bohn (2020). In: Nutrients. 2020 May 27;12(6):E1562. doi: 10.3390/nu12061562.
  4. M. Catanzaro; E. Corsini; M. Rosini; M. Racchi; C. Lanni (2018): Immunomodulators Inspired by Nature: A Review on Curcumin and Echinacea. In: Molecules. 2018 Oct 26;23(11):2778. doi: 10.3390/molecules23112778.
  5. S. Meuer (2009): Probiotika und Immunsystem. In: Beilage CME 2009; Band 6; Heft 1
  6. C. Maldonado Galdeano; S. Cazorla; J. Lemme Dumit; E. Vélez; G. Perdigón (2019): Beneficial Effects of Probiotic Consumption on the Immune System. In: Ann Nutr Metab. 2019;74(2):115-124. doi: 10.1159/000496426. Epub 2019 Jan 23.
  7. L. Rink; P. Gabriel (2000): Zinc and the immune system. In: Proc Nutr Soc. 2000 Nov;59(4):541-52. doi: 10.1017/s0029665100000781.
  8. A. Carr; S. Maggini (2017): Vitamin C and Immune Function. In: Nutrients. 2017 Nov 3;9(11):1211. doi: 10.3390/nu9111211.
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