Wie viel Zucker am Tag? Die wichtigsten Fragen und Antworten

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Übergewicht und Fettleibigkeit stellen auch innerhalb unserer Gesellschaft, in allen Altersklassen verbreitete Probleme dar und sind daher Grund für viele gesundheitliche Einschränkungen. Als ein Hauptgrund für diesen Zustand sowie auch für viele weitere Erkrankungen wird der übermäßige Konsum von Zucker gesehen. Dieser wird, teils versteckt, in vielen Lebensmitteln verarbeitet, die wir täglich verzehren. Dadurch liegt der Zuckerkonsum vieler Menschen deutlich über dem Wert, der als absolute Tagesdosis empfohlen wird.

In diesem Artikel wollen wir dir alle wichtigen Informationen dazu liefern, ob und wenn ja welche Gefahren von Zucker ausgehen. Ebenso beschäftigen wir uns mit der empfohlenen Tagesdosis von Zucker und dem tatsächlichen durchschnittlichen Verzehr innerhalb unserer Gesellschaft. Ein Überblick über die verschiedenen Alternativen von Zucker soll dir zudem die Möglichkeit geben, dich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob potenziell gesündere Süßungsmitteln tatsächlich verfügbar sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei dem Begriff "Zucker" denken wir vorwiegend an den klassischen, kristallinen Haushaltszucker, der auch Saccharose genannt wird. Neben diesem gibt es aber auch noch viele weitere Zuckermittel, die entweder schon automatisch in Lebensmitteln vorkommen, oder aber industriell für das Süßen von Produkten eingesetzt werden. Dazu gehört beispielsweise Fructose, Glucose, Isomaltulose oder Isoglucose.
  • Zucker steht in dem Ruf, bei zu hohen Verzehrmengen unserem Körper dauerhaft zu schaden und sogar Schuld für die Entstehung schwerer Erkrankungen sein zu können. Daher wird empfohlen Zucker nur in Maßen zu konsumieren. Trotz dieser Empfehlung, essen die meisten Menschen sogar täglich zu große Mengen an gezuckerten Nahrungsmitteln.
  • Um den möglichen Gesundheitsschäden von Zucker zu entgehen, wird stets nach einer passenden Ausweichmöglichkeit zu diesem gesucht. Ein Alternativmittel, welches deutlich gesünder und zudem auch ähnlich süß wie Zucker ist, konnte bisher jedoch nicht gefunden werden.

Täglicher Zuckerkonsum: Was du wissen solltest

In Bezug darauf, wie viel Zucker du pro Tag zu dir nimmst, ist es wichtig, dass du dich mit den Eigenschaften, Gefahren und den Auswirkungen, die täglicher oder übermäßiger Zuckerkonsum auf unseren Körper hat, auseinandersetzt. Diese Informationen, sowie die Beurteilung der von Ernährungswissenschaftlern und Medizinern ausgegebenen Höchstdosis von täglich verzehrtem Zucker, wollen wir dir in diesem Abschnitt präsentieren.

Was genau ist Zucker und welche Arten von Zucker gibt es?

Das von uns als klassischer Zucker erachtete Produkt, wird auch als sogenannte Saccharose, oder allgemein als Haushaltszucker bezeichnet. Haushaltszucker wird aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen und besteht zu gleichen Teilen aus Glucose (energiereicher Traubenzucker) und Fructose (extrem süßer Zucker aus Früchten). (1)

Was ist Zucker?

Mit Zucker verbinden die meisten Menschen den abgebildeten, klassischen Haushaltszucker, auch Saccharose genannt. Es gibt allerdings noch viele weitere Zuckerarten, z.B. Fructose, Lactose oder Maltose. (Bildquelle: Mae Mu / unsplash)

Neben Saccharose, Glucose und Fructose gibt es jedoch noch eine Vielzahl von weiteren, teilweise auch etwas weniger bekannten Zuckerarten. Dazu gehörenden die folgenden Sorten:

  • Lactose: Milchzucker, Vorkommen in Milch und Milchprodukten, Eigenschaften: halb so süß wie Saccharose, weit verbreitete Unverträglichkeit (Laktoseintoleranz)
  • Maltose: Malzzucker, Karamellgeschmack, beim Backen beliebt
  • Galactose: Schleimzucker, in Milch und Milchprodukten
  • Tagatose: wird aus bestimmten Obstsorten gewonnen oder industriell hergestellt, süß wie Saccharose aber kalorienarm
  • Isomaltulose: wird aus Honig oder Zuckerrohrextrakt gewonnen, ähnlich süß wie Saccharose
  • Isoglucose: aus Maisstärke gewonnen, häufiges Süßmittel für Getränke
  • Stärke: Mehrfachzucker, z.B. aus Kartoffeln gewonnen, schmecken nicht süß (2)

Du siehst also, dass nicht nur der Verweis auf Saccharose beziehungsweise Haushaltszucker einen Zuckeranteil in einem Produkt angeben kann. Aufgrund der vielen verschiedenen Zuckerarten, solltest du daher genau darauf achten, was in den Nährstoffangaben verschiedener Lebensmittel an potenziellen Zuckersorten aufgelistet wird.

Was ist die empfohlene Tagesdosis von Zucker?

Auf Basis einer Empfehlung, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgegeben wurde, wird empfohlen, pro Tag und pro Person nicht mehr als 50 Gramm an Zucker zu konsumieren. Dies entspricht in etwa der Menge von täglich 10 Teelöffeln Zucker. Die Angaben der WHO beziehen sich dabei auf eine erwachsene Person, mit einer durchschnittlichen Kalorienzufuhr von 2.000 kcal am Tag. (3)

Die empfohlene Tagesmenge an Zucker, liegt für einen Erwachsenen umgerechnet bei etwa 10 Teelöffeln.

Darüber hinaus betrifft diese Empfehlung nicht nur herkömmlichen Haushaltzucker, sondern vollumfänglich alle verschiedenen Arten von Zucker. Für Kinder gilt diese Empfehlung im Übrigen nicht. Für diese Altersgruppen wird ein noch deutlich geringeres Maß an täglich verzehrtem Zucker, beziehungsweise bei Babys und Kleinkindern sogar ein nahezu genereller Verzicht empfohlen. (4)

Wie viel Zucker am Tag wird durchschnittlich pro Person konsumiert?

Im starken Kontrast zu der von der WHO vorgegebenen, absoluten Höchstdosis von 50 Gramm Zucker am Tag, liegt der tatsächliche, tägliche Wert, den ein durchschnittlicher deutscher Erwachsener pro Tag verzehrt, laut einer Studie bei rund 95 Gramm. Damit liegt der tägliche pro Kopf Konsum mehr als deutlich über der eigentlichen empfohlenen Menge. (5)

Über das Jahr verteilt konsumieren wir damit sogar um die 34,4 Kilogramm reinen Zucker.

Ein großer Teil dieser Zuckermengen ist für uns nicht offensichtlich erkennbar, sondern wird sehr häufig auch versteckt in Lebensmitteln verarbeitet, teilweise sogar in solchen, in denen wir Zucker gar nicht unbedingt erwarten würden. (6)

Wenn du dich also gesünder ernähren und dabei maßgeblich deinen Zuckerkonsum reduzieren möchtest, ist es wichtig, dass du die Nährstoffangaben aller von dir verzehrten Lebensmittel begutachtest. Nur so ist es möglich, deinen genauen täglichen Zuckerkonsum bewerten zu können, ohne dass du in versteckte Zuckerfallen gerätst.

Durch welche Lebensmittel konsumieren wir täglich Zucker?

Zucker ist in einer Vielzahl von unterschiedlichen Lebensmitteln enthalten. Auf der einen Seite sind dies Produkte, bei dessen Verzehr wir uns dem Anteil von Zucker durchaus bewusst sind, wie beispielsweise verschiedene Süßigkeiten, Puddings oder Limonaden.

Darüber hinaus steckt Zucker aber auch in Nahrungsmitteln, bei deren Verarbeitung wir zunächst keinen Zuckeranteil erwarten würden. Um dir eine Übersicht darüber zu verschaffen, wie viel Zucker du beim Konsum gewisser Produktgruppen, teils unwissend zu dir nimmst, haben wir einige Lebensmittel und ihren Zuckergehalt auf 100 g nachfolgend aufgeführt.

Produktgruppe Beispielprodukt + Gesamtzuckeranteil auf 100 g
Süßigkeiten z.B. Vollmilchschokolade - Gesamtzuckeranteil = 51,23 g / Fruchtgummi - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 74,67 g / Kekse - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 25,95 g
Saft z.B. Apfeldicksaft - Gesamtzuckeranteil = 76,88 g
Fruchtjoghurt z.B. Erdbeerjoghurt - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 13,37 g
Pudding z.B. Schokoladenpudding - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 11,13 g
Müsli / Müsliriegel z.B. Fruchtmüsli - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 26 g / Nussmüsliriegel - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 19 g
Limonaden z.B. Fruchtlimonade - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 11g
Fertigprodukte z.B. Pizza mit Käse - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 4g
Konserven z.B. Ananas - Gesamtzuckeranteil = 15,2 g / Pfirsich - Gesamtzuckeranteil = 15,53 g
Ketchup z.B. Tomatenketchup - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 23,28 g
Alkohol z.B. Sekt - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 5,14 g
Obst z.B. Banane - Gesamtzuckeranteil = 17,27 g / Kirschen - Gesamtzuckeranteil = 11,66 g / Tafeläpfel - Gesamtzuckeranteil = 13,16 g
Fertigsalate z.B. Heringssalat weiß - Gesamtzuckeranteil = durchschnittlich 10,6 g

(7)

Anhand dieser Tabelle wurde eindrucksvoll veranschaulicht, wie viel Zucker in Lebensmitteln steckt. Dabei wurden sowohl solche berücksichtigt, bei denen uns der enthaltene Zucker durchaus bewusst ist, als auch solche Produkte, die zunächst keinen Zuckeranteil erwarten lassen würden.

Demnach ist es wichtig, dass du genau darauf achtest, welche Lebensmittel du im Allgemeinen sowie insbesondere in welchen Mengen konsumierst. Andernfalls läufst du schnell Gefahr, den empfohlenen täglichen Zuckerwert unwissentlich stark zu überschreiten.

Wie wirkt sich zu viel Zucker am Tag auf unseren Körper aus?

Ein täglicher, erhöhter Konsum von Zucker, kann unterschiedliche, negative Einflüsse auf unseren Körper bewirken. Neben langfristigen Erkrankungen, auf die an späterer Stelle noch näher eingegangen werden soll, kann ein zu hoher Verzehr von Zucker auch noch andere unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen.

Die bedeutsamste und bekannteste Auswirkung von zu viel Zucker ist sicherlich das Risiko einer schnellen und starken Gewichtszunahme. Dies liegt daran, dass unser Körper übermäßigen Zucker in Fett umwandelt, welches sich anschließend in unseren Fettzellen festsetzt. Zusätzlich kann ein exzessiver Zuckerkonsum auch zu unangenehmen Verdauungsproblemen führen, da unser Magen- & Darmtrakt durch zu viel Zucker gereizt wird. Sowohl Verstopfungen, Blähungen oder auch Durchfall können ein unliebsames Resultat sein.

Der übermäßige Verzehr von Zucker kann eine Vielzahl unangenehmer Symptome auf unseren Körper auslösen.

Extreme Begleiterscheinungen können darüber hinaus auch daraus entstehen, wenn unser Körper an einen regelmäßigen erhöhten Verzehr von Zucker gewöhnt ist. Wird dieser schließlich gemindert, kann es zu Symptomen kommen, die denen eines Suchtempfindens gleichen. Dazu gehören etwa enorme Erschöpfungsgefühle, ein allgemeines Unruheempfinden, Kopfschmerzen sowie Konzentrationsprobleme. Zucker sollte schon aus diesen Gründen generell mit Vorsicht und daher nur reduziert konsumiert werden. (8)

Was sind die Gefahren von täglichem Zuckerkonsum?

Täglicher, massiv erhöhter Zuckerkonsum kann zudem auch zu einer Reihe von starken und teilweise auch gefährlichen Erkrankungen führen. Zu viel Zucker kann nicht nur unangenehme Begleiterscheinungen hervorrufen, sondern unseren gesamten Körper nachweislich krank machen. Welche verschiedenen Gefahren durch einen zu starken Verzehr von Zucker ausgelöst werden können, haben wir dir im Anschluss aufgelistet.

  • Übergewicht / Fettleibigkeit
  • Diabetes
  • Organschäden ( z.B. Herz, Leber, Nieren, Hirn, Darm)
  • Zahnschäden ( z.B. Karies & Parodontose)
  • Hautprobleme ( z.B. Unreinheiten)
  • kann Krebserkrankungen fördern (9)

Um dich und deinen Körper nicht nachhaltig zu schädigen, solltest du also umfangreich damit befassen, wie viel Zucker du täglich durch deine Ernährungsweise konsumierst. Wenn du Zucker lediglich in einem reduziertem, kontrollierten Maß zu dir nimmst, stellt dies kein Risiko für deinen Körper dar. Sollte dein Konsum jedoch regelmäßig deutlich über dem Wert der empfohlenen Tagesdosis liegen, ist es wichtig, dass du diesen stark reduzierst, um deinen Körper nicht langfristig zu schädigen.

Welche Alternativen zur täglichen Dosis klassischen Zuckers gibt es?

Anstelle von klassischem, kristallinen Haushaltszucker, bietet sich ebenso auch eine große Zahl alternativer Süßungsmittel an. Welche das sind, sollen wir die mittels der anschließenden Auflistung zunächst einmal kurz vorstellen.

Produkt Gewinnung / Herstellung Gesamtzuckeranteil auf 100 g
Honig Honig wird von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten gewonnen Gesamtzuckeranteil = 73,6 g
Süßstoffe Synthetisch hergestellte Zuckerersatzstoffe - z.B. Saccharin oder Aspartam kein Zuckeranteil enthalten
Agavendicksaft aus Agaven gewonnener Sirup Gesamtzuckeranteil = 75,0 g
Stevia Pflanzlicher Süßstoff der aus Süßkraut gewonnen wird kein Zuckeranteil enthalten
Kokosblütenzucker Wird aus dem Blütennektar der Kokospalme gewonnen Gesamtzuckeranteil = ca. 93,5 g
Reissirup Aus Reiskörnern gewonnener Getreidesaft Gesamtzuckeranteil = ca. 54,0 g
Ahornsirup Aus dem Stamm des Zuckerahorns gezapfter Saft Gesamtzuckeranteil = 67,09 g
Zuckeraustauschstoffe Chemisch hergestellte Zuckeralkohole - z.B. Sorbitol oder Mannit kein Zuckeranteil enthalten

(10)

Im weiteren Verlauf wollen wir dir die unterschiedlichen Alternativen zum klassischen Haushaltszucker einzeln vorstellen. Um dir alle relevanten Informationen zu den verschiedenen Produkten bieten zu können, präsentieren wir dir nicht nur, wie diese jeweils gewonnen oder hergestellt werden und wie hoch ihr eventueller Gesamtzuckeranteil ausfällt.

Darüber hinaus erörtern wir dir zudem ihre speziellen Eigenschaften und beurteilen, ob sie gesünder als herkömmlicher Haushaltszucker sind und somit tatsächlich einen lohnenden Ersatz zu diesem darstellen können.

Honig

Der von Honigbienen aus Blüten gewonnene Nektar, hat einen Gesamtzuckeranteil von 73,6 g auf 100 g. Trotz dieses recht hohen Gesamtzuckeranteils, der zu ähnlichen Teilen aus Fruktose und Glukose besteht, werden Honig im Gegensatz zu Saccharose viele positive Eigenschaften zugesprochen.

Der regelmäßige Verzehr von Honig soll laut Studienergebnissen unser Immunsystem und allgemeines Wohlbefinden fördern. Dabei wirkt sich das Produkt vorteilhaft auf beispielsweise unser Schlafverhalten oder unsere Darmgesundheit aus.

Bienenhonig

Ein Alternativprodukt zu klassischem Zucker ist beispielsweise Bienenhonig. Dieser besteht anteilig aus Fruchtzucker und Glukose. (Bildquelle: Art Rachen / unsplash)

Gleichzeitig beeinflusst Honig auch das menschliche Essverhalten und kann daher Unterstützung bei der Reduktion von Gewicht bieten. Grund dafür ist die Erkenntnis, dass nach dem Konsum von Honig, das Verlangen nach weiterer süßer Nahrung reduziert werden kann.

Solange Honig also mit Bedacht und nicht übermäßig konsumiert wird, kann er eine deutlich gesündere Alternative zu Haushaltszucker darstellen. Honig der in zu großen Mengen konsumiert wird kann hingegen ähnliche Symptome erzeugen wie klassische Zuckerstoffe. (11)

Süßstoffe

Süßstoffe, wie beispielsweise Saccharin oder Aspartam, wurden als direkte Alternative zu herkömmlichem Zucker entwickelt. Dabei sind Süßstoffe sogar noch um ein Vielfaches süßer, als das kristalline Ausgangsprodukt. Da Süßstoffe keine Kalorien enthalten, wurde anfangs die Vermutung aufgestellt, dass die chemisch entwickelten Stoffen eine bedeutend gesündere Alternative zu klassischen Zuckermitteln darstellen könnten.

Mittlerweile wurde diese Überlegung allerdings mittels unterschiedlicher Studien entkräftet. Daher sind auch Süßstoffe nicht dazu geeignet, Zucker in Form einer süßen aber gleichzeitig auch gesunden Option zu ersetzen. Lebensmitteln, die Süßstoffe enthalten, solltest du deswegen ebenso lediglich in kleinen Mengen genießen. (12)

Agavendicksaft

Der aus der südamerikanischen Agave gewonnene Dicksaft, gilt besonders unter Veganer und generell Menschen, die einen besonders bedachten Lebensstil leben wollen, als hervorragende Zuckeralternative. Begründet liegt diese Ansicht darin, dass der frisch gewonnene Saft der Agave viele Antioxidantien sowie Inulin enthält.

Innerhalb einiger Studien konnte jedoch nachgewiesen, dass sich bei der Weiterverarbeitung des Safts das Inulin in Fruktose umwandelt und zuvor enthaltenen Antioxidantien größtenteils auflösen. Fruktose gilt in großen Mengen als gesundheitsschädigend, da ihr übermäßiger Verzehr zu Erkrankungen des Herzens, Leberschädigungen sowie Diabetes führen kann. Da verarbeiteter Agavendicksaft zu 85 % aus Fruktose besteht, solltest du bei dessen Konsum daher darauf achten, dass dieser nur stark dosiert erfolgt. (13)

Stevia

Stevia galt aufgrund dessen, dass der aus Süßkraut gewonnene Stoff rein pflanzlich ist und keine Kalorien enthält, für längere Zeit als innovative, gesunde Zuckeralternative. Mittlerweile wurde durch unterschiedliche Studienergebnisse aus Kanada und Israel jedoch belegt, dass diese Überlegungen nicht auf Tatsachen basieren.

Demnach soll der Verzehr von Stevia - haltigen Lebensmitteln sogar Gewichtszunahme begünstigen und darüber hinaus auch Erkrankungen des Herz- / Kreislaufsystems sowie Diabetes fördern. Auch Stevia stellt damit keine wirklich überzeugende, weil gesunde Alternative zu Zucker dar. (14)

Kokosblütenzucker

Von Herstellerseite aus soll Kokosblütenzucker oftmals ein gesünderes Image als klassischem Zucker auferlegt werden. Kokosblütenzucker, der aus dem Blütennektar von Kokospalmen gewonnen wird, verfügt jedoch über einen ähnlich hohen Anteil an Saccharose, Fruktose und Glukose wie normale Zuckermittel.

Dieser kann je nach Produkt sogar bei bis zu 96 % liegen. Da der übermäßige Verzehr dieser Inhaltsstoffe nachweislich ungesund ist und zu schweren gesundheitlichen Einschränkungen führen kann, solltest du auch Kokosblütenzucker nur in Maßen verzehren. (15)

Reissirup

Reissirup stellt besonders für Menschen, die unter einer Fruktoseintoleranz leiden eine hervorragende Alternative zu anderen Zuckerstoffen dar. Dies liegt darin, dass der Sirup, der aus dem Saft von Reiskörnern gewonnen wird, nur in minimalen Spuren Fruktose enthält.

Reissirup ist fruktosearm sowie gluten- und histaminfrei.

Da Reissirup anstelle der Fruktose jedoch in großen Mengen Glukose enthält, kann auch er nicht als gesunde Alternative zu klassischem Zucker herhalten. Erschwerend kommt hinzu, dass Reissirup weniger süß als andere Zuckermittel ist und er, um einen ähnlichen Süße - Grad zu erreichen, daher in größeren Mengen verwendet werden muss. Deshalb solltest du auch in Bezug auf Reissirup darauf achten, dass du Nahrungsmittel, in denen dieser enthalten ist, nur kontrolliert verzehrst. (16)

Ahornsirup

Ahornsirup, welches aus den Baumstämmen von Zuckerahornbäumen gezapft wird, werden durchaus einige positive Eigenschaften zugesprochen. Ähnlich wie Honig kann Ahornsirup in unserem Körper entzündungshemmend wirken.

Zusätzlich beinhaltet das rein pflanzliche Ahornsirup unterschiedliche Mineralstoffe und Spurenelemente wie zum Beispiel Eisen, Zink und Kalzium. Ein weiterer Pluspunkt von Ahornsirup liegt darin begründet, dass es deutlich kalorienärmer als normaler Zucker. (17)

Ahornsirup

Ein weiteres beliebtes Süßungsmittel welches sich als Alternative zu klassischem Zucker anbietet, ist Ahornsirup. Für die Gewinnung des Sirups werden die Stämme des Zuckerahorns angezapft. (Bildquelle: Nadine Primeau / unsplash)

Als bedeutend gesündere Zuckeralternative, kann jedoch auch Ahornsirup nicht eingestuft werden. Zwar beinhaltet Ahornsirup tatsächlich einige, für unseren Körper essenzielle Nährstoffe, diese sind jedoch nur in einer als eher gering einzustufenden Anzahl vorhanden.

Darüber hinaus besteht Ahornsirup zu bis zu 90 % aus Saccharose, sodass er sich nicht besonders stark von klassischem Zuckerstoffen abgrenzen lässt. Lediglich aufgrund dessen, dass der Kalorienanteil von Ahornsirup etwas niedriger ausfällt als der von herkömmlichen Zuckern, könnten ihm minimal gesündere Eigenschaften zugesprochen werden. Da dies jedoch nur für kleine Verzehrmengen gilt, solltest du auch Ahornsirup ausschließlich mit Bedacht konsumieren.

Zuckeraustauschstoffe

Bei Zuckeraustauschstoffen, zu denen beispielsweise die Stoffe Sorbitol oder Mannit gehören, handelt es sich um sogenannte chemisch hergestellte Zuckeralkohole. Zuckeraustauschstoffe gehören in der Industrie zu den beliebtesten Süßungsmitteln, wenn zuckerfreie Lebensmittel produziert werden sollen. Dies liegt besonders daran, dass Zuckeraustauschstoffe über einen hohen Wert an Süße verfügen und sehr kalorienarm sind.

Der große Nachteil der Stoffe liegt allerdings darin, dass Zuckeraustauschstoffe ab einem gewissen Grad abführend wirken. Einige Menschen leiden darüber hinaus sogar an einer Intoleranz gegenüber den Zuckeralkoholen. Daher ist der Verzehr von Nahrungsmitteln die Zuckeraustauschstoffe enthalten nur bedingt möglich. Als vollständiger Zuckerersatz können auch sie somit nicht fungieren. (18)

Fazit

Obwohl Zucker eine große Mitschuld an weit verbreiteten Krankheiten, wie zum Beispiel Adipositas, Herz- / Kreislauferkrankungen und Diabetes trägt, wird er von den meisten Menschen, teilweise täglich, in viel zu großen Mengen konsumiert. Schuld daran ist, dass Zucker in viel zu vielen Lebensmitteln eingesetzt wird.

Oftmals ist Zucker sogar in Nahrungsmitteln enthalten, in denen wir dessen Vorkommen überhaupt nicht erwarten würden. Ein weiteres Problem sind die vielen unterschiedlichen Bezeichnungs - Möglichkeiten von Zucker, die vielen Menschen oft kein Begriff sind und daher nicht als Zuckermittel wahrgenommen werden.

Da die Nachfrage nach einem nahrhafteren Ersatzstoff für Zucker groß ist, werden viele verschiedene Süßungsmittel, darunter zum Beispiel Süßstoffe, Agavendicksaft oder Kokosblütenzucker, als potentielle Alternative ausgegeben. Eine nachweislich gesündere Option stellen diese Quellen jedoch ebenso wenig dar.

Um deinen Körper vor gesundheitlichen Schäden zu schützen, solltest du daher sowohl Zucker als auch jegliche weitere Süßungsmittel nur in kleinen Mengen verzehren. Um sicherzugehen, dass du dich an die empfohlene Tagesdosis von Zucker hältst, solltest du vor dem Konsum von Lebensmitteln darauf achten, wie hoch ihr jeweiliger Gesamtzuckeranteil ausfällt.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Macht Zucker zuckerkrank?. DGEinfo (02/2007) 19–23 Quelle
  2. Wirtschaftliche Vereinigung Zucker - Verein der Zuckerindustrie. Warenkunde: Zuckerarten. Quelle
  3. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Gmbh. WHO Zuckerempfehlungen. 2021. Quelle
  4. Helmut Laschet. Ärztezeitung. Konsens dreier Fachgesellschaften So viel Zucker pro Tag darf's sein. 2019. Quelle
  5. Sandra Ahrens. Pro-Kopf-Konsum von Zucker in Deutschland bis 2017/18. 2020 Quelle
  6. Prof. Dr. Holger Buxel. Zucker- und Fettreduktion bei Lebensmitteln Verbraucherakzeptanz von zucker- und fettreduzierten Lebensmitteln sowie Akzeptanz von staatlichen Maßnahmen zur Reduktion des Zuckerkonsums. Fachhochschule Münster / University of Applied Sciences. 2019. Quelle
  7. Deutsches Ernährungsberatung- & -informationsnetz. Lebensmittel: Inhaltsnährstoffe. Quelle
  8. Nicole M. Avena, Pedro Rada, Bartley G. Hoebel, Evidence for sugar addiction: Behavioral and neurochemical effects of intermittent, excessive sugar intake, Neuroscience & Biobehavioral Reviews, Volume 32, Issue 1, 2008,Pages 20-39. Quelle
  9. Harvard Health Publishing. Harvard Medical School.The sweet danger of sugar. Too much added sugar can be one of the greatest threats to cardiovascular disease. Here's how to curb your sweet habit. 2019. Quelle
  10. Deutsches Ernährungsberatung- & -informationsnetz. Lebensmittel: Inhaltsnährstoffe. Quelle
  11. Renate Frank, Karin Shinhan-Kumpfmüller, Johann Puttinger, Anton Reitinger. Wirkung von Honig auf das Immunsystem und die Gesundheit. Ernährung & Medizin 2007, MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. Quelle
  12. Meghan B. Azad, Ahmed M. Abou-Setta, Bhupendrasinh F. Chauhan, Rasheda Rabbani, Justin Lys, Leslie Copstein, Amrinder Mann, Maya M. Jeyaraman, Ashleigh E. Reid, Michelle Fiander, Dylan S. MacKay, Jon McGavock, Brandy Wicklow and Ryan Zarychanski. Nonnutritive sweeteners and cardiometabolic health: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials and prospective cohort studies. CMAJ July 17, 2017 189 (28) E929-E939. Quelle
  13. Phillips KM, Carlsen MH, Blomhoff R. Total antioxidant content of alternatives to refined sugar. J Am Diet Assoc. 2009 Jan;109(1):64-71. doi: 10.1016/j.jada.2008.10.014. PMID: 19103324. Quelle
  14. Meghan B. Azad, Ahmed M. Abou-Setta, Bhupendrasinh F. Chauhan, Rasheda Rabbani, Justin Lys, Leslie Copstein, Amrinder Mann, Maya M. Jeyaraman, Ashleigh E. Reid, Michelle Fiander, Dylan S. MacKay, Jon McGavock, Brandy Wicklow and Ryan Zarychanski. Nonnutritive sweeteners and cardiometabolic health: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials and prospective cohort studies. CMAJ July 17, 2017 189 (28) E929-E939. Quelle
  15. Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände - Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.. Lebensmittelklarheit. Kokosblütenzucker: Viele Versprechungen, wenige Beweise, 2016. Quelle
  16. Ofoedu CE, Osuji CM, Omeire GC, Ojukwu M, Okpala COR, Korzeniowska M. Functional properties of syrup from malted and unmalted rice of different varieties: A comparative study. J Food Sci. 2020 Oct;85(10):3081-3093. doi: 10.1111/1750-3841.15446. Epub 2020 Sep 23. PMID: 32966598. Quelle
  17. Navindra Seeram, Angela Slitt, University of Rhode Island, College of Pharmacy, Syrup Science. Quelle
  18. Deutsches Ärzteblatt, Hollstein, T., Zuckerersatz und Insulinresistenz: Süßstoffe als Stoffwechselrisiko. 2018, 115(49): A-2294 / B-1879 / C-1853. Quelle
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