Gedächtnisverlust ist eine Fehlstörung im Gehirn. Ältere Menschen sind häufiger betroffen und suchen aus diesem Grund oft einen Arzt auf. Meistens bemerken es Familienmitglieder und berichten über den Gedächtnisverlust.
In diesem Beitrag erklären wir dir, was eine Gedächtnisstörung ist, welche Symptome auftreten können, was die Ursachen sind und welche Hausmittel gegen Gedächtnisverlust helfen können.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kurzzeitgedächtnis werden kleine Mengen an Informationen für eine kurze Zeit gespeichert.
- Im Langzeitgedächtnis werden die Informationsmengen für einen langen Zeitraum gespeichert.
- Es gibt verschiedene Ursachen wie z. B. Gehirnerschütterungen die zu einem Gedächtnisverlust führen.
Definition: Was ist eine Gedächtnisstörung
Eine Gedächtnisstörung bedeutet nicht, dass einige Informationen vergessen wurden. Dies kommt im Alltag schonmal vor, dass wir z. B. eine Verabredung vergessen. Eine wichtige Funktion des Gehirns ist das Vergessen von Informationen. Unser Gehirn filtert die nicht mehr wichtigen Informationen, d. h. die selten bzw. gar nicht verwendet werden aus unserem Gehirn raus (1).
Hintergründe: Was du über Gedächtnisverlust wissen solltest
Im folgenden Abschnitt haben wir dir einen Ratgeber angefertigt. Dies soll dir die wichtigsten Fragen beantworten.
Wie kann Gedächtnisverlust entstehen?
Die häufigsten Ursachen die bei Gedächtnisschwäche auftreten können sind z. B. Gedächtnisstörung welches altersbedingt ist, Depression, Demenz und leichte kognitive Beeinträchtigung.
Altersbedingte Gedächtnisstörungen beziehen sich auf Menschen die im Alter vergesslich werden. Bildung neuer Erinnerungen wie z. B. das Merken von einem neuen Passwort fällt ihnen schwer. Sie vergessen im Alltag z. B. wo sie ihr Autoschlüssel hingelegt haben. Patienten mit viel Zeit zum Nachdenken, sind in der Lage die Fragen zu beantworten, dies weist auf ein intaktes Gedächtnis und intakte kognitive Funktionen hin.
Depressionen treten häufiger bei Menschen mit Demenz auf. Außerdem kann Depressionen auch zu einer Gedächtnisstörung führen, welches die Demenz simuliert.
Patienten die an Demenz leiden, stellen eine Gedächtnisstörung und eine Fehlstörung bei der Kognition und Verhalten dar. Sie haben es meistens schwer erlernte Tätigkeiten auszuführen.
Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung haben es schwer sich an kurz vorher geführten Gespräche sowie an Termine sich zu erinnern. Sie können sich aber an weit zurückliegenden Momente erinnern. Jedoch entwickeln sich bei bis zu 50 % der Patienten innerhalb von 3 Jahren eine Demenz (2).
Führen Depressionen zu Gedächtnisverlust?
In der Ruhr-Universität in Bochum haben Wissenschaftler untersucht wie sich Depressionen auf das Gedächtnis auswirkt. Es kam dabei raus, dass Menschen die eine depressive Phase durchmachen, sich schlechter an gewisse Ereignisse erinnern können. Zudem kam heraus, dass ältere Erinnerungen ebenso betroffen waren (3).
Wie kann man Gedächtnisverlust behandeln?
Für die Behandlung kommt es in erster Linie darauf an, wie stark die Gedächtnisstörung ist. Es gibt unterschiedliche Therapien. Bei leichter bis mittelschwere Gedächtnisstörung empfiehlt sich eine funktions- oder strategieorientiertes kognitives Training, um die Gedächtnisstörung zu verbessern. Es empfiehlt sich mindestens 10 Sitzungen hinzugehen, um die Wirksamkeit zu fördern. Falls Patienten das Interesse haben, werden elektronische Erinnerungshilfen wie z. B. Smartphone-Kalender eingesetzt.
Heilpflanzen fördern die Konzentrationsfähigkeit und das Leistungsvermögen. Außerdem wirken sie gut gegen Vergesslichkeit. (Bildquelle: Katherine Hanlon / Unsplash)
Patienten mit schweren Gedächtnisstörungen empfiehlt sich ein funktionsorientiertes Gedächtnistraining nicht. Bei diesen Patienten ist es zu empfehlen sich auf das Erlernen von Kompensationsstrategien zu fokussieren. Das Ziel ist es bei dieser Therapie die Aktivitäten zu verbessern.
Ebenso werden hier auch die elektronischen Erinnerungshilfen eingesetzt. Patienten die eine schwere Amnesie vorweisen, können Alltagsroutinen und domänenspezifisches Wissen erlernen (4).
Welche Arten von Amnesie gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Amnesie (5).
- Retrograde Amnesie bedeutet rückwirkend: Hier lassen sich die Erinnerungen vor Beginn der Erkrankungen nicht mehr aufrufen.
- Anterograde Amnesie bedeutet vorwärtswirkend: Neue Erinnerung lassen sich nur wenig oder gar nicht mehr speichern. Diese Form tretet am häufigsten auf.
- Globale Amnesie: Wenig vorhanden sind, Ereignisse die sehr weit zurückliegen und ebenso neue Ereignisse. Die Patienten mit dieser Form der Amnesie können zwar noch Autofahren, haben jedoch kein Orientierungssinn mehr. Diese Form lässt sich nicht heilen.
- Transiete Amnesie bedeutet vorübergehend: Diese Form der Amnesie hält eine bis maximal 24 Stunden. Hier können sich die Patienten an Inhalte aus der Vergangenheit sowie als aus der Gegenwart nicht mehr Erinnern.
- Kongrade Amnesie: Die Patienten können sich an Ereignisse nicht mehr erinnern, die die Amnesie ausgelöst hat, z. B. ein Autounfall. Ereignisse die vor dem Unfall oder nach dem Unfall passiert sind, sind nicht betroffen.
- Psychogene Amnesie: Patienten, die ein Trauma vergessen und verdrängen wollen.
Was sind die verschiedenen Symptome eines Gedächtnisverlustes?
Es können unterschiedliche Symptome auftauchen. Einige Symptome lauten wie folgt (6):
- leichte Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Angstzustände
- Unruhe
- Vergesslichkeit
Außerdem können auch bestimmte Faktoren ein Auslöser sein. Hierbei geht es um sportliche Anstrengungen wie z. B. Joggen, Skilanglauf oder auch emotionale Belastungen wie Streitigkeit oder Trauer. Zudem sind auch das Eintauchen in warmes und kaltes Wasser sowie Geschlechtsverkehr ein Auslöser.
Gedächtnisverlust: Die besten Tipps & Hausmittel gegen Gedächtnisverlust
Im Folgenden haben wir dir erklärt wie man sich gegen Gedächtnisverlust vorsorgen kann und welche Hausmittel dabei helfen können.
Wie kann man gegen Gedächtnisverlust vorsorgen?
Das Verzehr von mediterrane Ernährung kann im Gehirn und Gehirnatrophie vor Eiweißablagerungen schützen. Unter mediterrane Ernährung sind viel Gemüse, Fisch, Obst, Hülsenfrüchte, Getreide, sowie ungesättigte Fettsäuren wie Olivenöl gemeint. Dabei werden Milchprodukte, gesättigte Fettsäuren und rotes Fleisch in kleinen Mengen verzehrt (7).
Welche Hausmittel helfen bei Vergesslichkeit?
Die folgenden Heilpflanzen helfen uns, dass unser Gedächtnis viele Jahre stark bleibt (8).
- Ginkgo: Die Wirkung der Blätter sorgen dafür, dass unser Blut besser fließt und die geistige Leistungsfähigkeit verbessert wird. Ginkgo ist auch als Kapseln in der Apotheke erhältlich und können täglich eingenommen werden.
- Baldrian: Baldrian verbessert ebenso die Konzentrationsfähigkeit sowie das Leistungsvermögen. Die Zubereitung erfolgt aus der Wurzel. Am besten wirkt es, wenn es über zwölf Stunden ziehen gelassen wurde. Die Wurzel ist auch in der Apotheke erhältlich.
- Salbei: Salbei wirkt seit längerem schon gegen Vergesslichkeit und wird oft dafür eingesetzt. Am besten ist es, Salbei als Gewürz beim Kochen oder als Tee anzuwenden.
Fazit
Eine Amnesie (Gedächtnisverlust) ist für viele Menschen eine bedrohliche Krankheit. Es gibt verschiedene Arten von Amnesie. Manche Formen halten maximal für 24 Stunden an und verschwinden oftmals von alleine, andere Formen betreffen nur das traumatische Ereignis.
In der Regel haben einige Formen der Amnesie gute Behandlungsmöglichkeiten. Meist kann man die Amnesie schon mit der richtigen Ernährung und Heilpflanzen selber behandeln.
Einzelnachweise
- Ratiopharm, Formen und Ursachen von Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Quelle
- Michael C. Levin, MSD Manual Ausgabe für Patienten, Gedächtnisverlust, Februat 2019. Quelle
- Dr. Julia Weiler & Judith Merkelt-Jedamzik, Labor Praxis, Kognitive Einschränkungen bei Depressionen Beeinflussen Depressionen das Gedächtnis stärker als gedacht?, 08.06.2018. Quelle
- Thöne-Otto, A. et al., Diagnostik und Therapie von Gedächtnisstörungen bei neurologischen Erkrankungen, S2eLeitlinie, 2020, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 03.06.2021). Quelle
- Leading Medicine Guide Redaktion, Leading Medicine Guide Redaktion. Quelle
- Klaus Schmidtke et. al, Transiente globale Amnesie Klinik und Pathophysiologie, Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 41, 15. Oktober 1999. Quelle
- Nachrichten Informationsdienst Wissenschaft, Alzheimer-Studie des DZNE: Mediterrane Ernährung kann vor Gedächtnisverlust und Demenz schützen, 06.05.2021.
- PraxisVITA, 10 natürliche Mittel gegen Vergesslichkeit. Quelle