Jeder Mensch hatte schon einmal eine Grippe oder Erkältung. Das Gute daran, du wurdest wieder gesund. Es gibt jedoch Personen, die viel anfälliger für Krankheiten sind, als andere. Diese Menschen haben eine Immunschwäche. Das bedeutet, dass sie viel öfter krank sind und dieselben Krankheiten immer und immer wieder zurückkehren.
Im folgenden Artikel klären wir die gängigsten Fragen über Immunschwächen und geben dir zum Abschluss einige Tipps mit auf dem Weg, mit denen du selbst dein Immunsystem stärken kannst. Dies alles soll dir einen besseren Überblick über Immundefekte geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Immunschwäche lässt deinen Körper keinen Immunschutz aufbauen. Dies bedeutet, dass Krankheiten öfter, schwerer und länger sind als bei normalen Menschen.
- Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Immundefekten. Eine primäre Immunschwäche ist angeboren und kann vererbt werden. Sekundäre Immunschwächen sind häufiger, da sie zu jeder Zeit erworben werden können.
- Bei einer Immunschwäche sollte man seinen Arzt aufsuchen. Je nach Art des Immundefizites setzt eine andere Behandlung in Kraft. Man kann sein Immunsystem auch selbst schützen. Mit ausreichender Bewegung, genügend Schlaf und ausgewogener Ernährung wird das Immunsystem gestärkt.
Definition: Was ist eine Immunschwäche?
Die meisten Menschen sind infektionsanfällig. Diese können allerdings einen Immunschutz aufbauen, woraufhin sich Immunität entwickelt. (7) Personen mit einer Immunschwäche können das nicht. Es ist eine Fehlfunktion des Immunsystems. (2)
Der Körper ist nicht in der Lage fremde und abnorme Erreger zu verteidigen. Zu diesen zählen zum Beispiel Bakterien, Viren, Pilze und Krebszellen. Kommt es jedoch zu einer Infektion, sind diese für Menschen mit einem Immundefekt schwerer, langwieriger und sie können wiederkehren. (2)
Eine Immunschwäche kann auch durch bestimmte Medikamente in Folge einer längeren, schweren Erkrankung, wie zum Beispiel Krebs, hervorgerufen werden. Mit einem Bluttest kann die genaue Erkrankung ermittelt werden. (2)
Hintergründe: Was du über Immunschwächen wissen solltest
Immundefizite sind ein wichtiges Thema, über das man Bescheid wissen sollte. Daher haben wir dir im anschließenden Abschnitt alle wichtigen Fragen beantwortet, die du über das Thema Immunschwächen wissen solltest.
Welche Funktion hat das Immunsystem für unseren Körper?
Das Immunsystem ist ein sehr komplexes System in unserem Körper. Es funktioniert durch das Zusammenspiel bestimmter Zellen, Signalstoffen und Gewebe. Die Hauptaufgabe ist die Abwehr von Erregern auf unterschiedlichen Ebenen.
Unser Immunsystem sollte immer in einer guten Verfassung sein. Somit kann garantiert werden, dass wir du dein Leben in vollen Zügen genießen kannst. (Bildquelle: Priscilla Du Preez / Unsplash)
Weitere Funktionen des Immunsystems sind zum Beispiel die Kontrolle der körpereigenen Mikroorganismen (z. B. Darm), Tumorabwehr und Wundheilung. (9,10)
Welche Arten von Immundefekten gibt es?
Man unterscheidet zwischen primären Immunschwächen, sekundären Immunschwächen und geriatrischen Grundlagen.
Bei jeder Immunschwäche gibt es Arten, die den Patienten das Leben verkürzen könnten, andere wiederum nicht. Immundefekte können ein Leben lang bestehen ohne dass diese dem Betroffenen schaden. Es gibt auch Fälle, bei denen keine Behandlung notwendig ist und von selbst heilen. (8)
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Primäre Immundefekte
Eine primäre Immuninfektion ist genetisch bedingt. Dies bedeutet, dass die Krankheit angeboren und vererbbar ist. Du hast es entweder mit einer einzelnen Krankheit oder mit einem Teil eines Syndroms zu tun.
Beachte: Es handelt sich hier um eine X-chromosomale Vererbung. In Folge dessen sind 60 % der Patienten männlich. (1)
Meist kann eine primäre Immunschwäche schon im frühen Kindesalter bemerkt werden. Die ersten Symptome treten bei 70 % der Fälle schon unter 20 Jahren auf. Nur bei wenigen Patienten taucht die genetischbedingte Krankheit im Erwachsenenalter auf. (1)
Es gibt verschiedene Arten der primären Immundefektkrankheiten, unter denen man unterscheiden sollte: (2)
- Humorale Immunschwächestörung
- Zelluläre Immunschwächestörung
- Kombinierte humorale und zelluläre Immunität
- Phagozytäre Zelldefekte
- Defekte des Komplementsystems
Diese Arten sind auf die verschiedenen Komponenten des Immunsystems zurückzuführen, die durch die Krankheit betroffen sein könnten. Dadurch erfolgt dann besagte Einteilung.
Es gibt natürlich auch gewisse Warnhinweise, die auf eine angeborene Immunkrankheit hindeuten. Die folgende Tabelle gibt einen Richtwert vor, an dem man sich orientieren kann. Übersteigt eine der besagten Krankheit die vorgegeben Anzahl, sollte man ein Gespräch mit seinem Arzt in Erwägung ziehen. (3)
Art der Krankheit | Häufigkeit des Auftretens pro Jahr |
---|---|
Mittelohrentzündung | 8 oder mehr |
Nebenhöhlenentzündung | 2 oder mehr |
Lungenentzündung | 2 oder mehr |
Infektionen innerer Organe | 2 oder mehr |
Sekundäre Immunefekte
Anders als die primären Immundefekte können die Sekundären nicht vererbt werden. Die Krankheiten können in jeglichem Alter erworben werden. (1) Als Betroffener bedeutet dies, dass ein höheres Risiko für Infekte, Autoimmunitäten und Malignität besteht. (4)
Sekundäre Immundefizite treten häufiger auf als Primäre. (4)
Erworbene Immundefekte sind eine erworbene Funktionsstörung des Immunsystems. Verschiedenste Ursachen können daraus resultieren. Meist ist eine sekundäre Immunschwäche auf eine schwere und langwierige Krankheit zurückzuführen. (4)
Geriatrische Grundlagen
Es ist normal, dass die Immunität des Menschen im Laufe der Jahre nachlässt. In Folge dessen treten Immunschwächen auch altersbedingt auf. Beeinträchtigt kann die Immunität durch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen werden.
Unterernährung ist bei älteren Personen nicht unüblich. Diese trägt zu den Ursachen eines Immundefekts bei. Auch Zink- und Kalziummängel werden oft im hohen Alter vorgefunden. (1)
Der Mineralstoff Kalzium ist sehr wichtig für unser Immunsystem. Er wird durch den Darm in den Körper aufgenommen.
Bei älteren Menschen lässt diese Fähigkeit nach, was wiederum das Immunsystem anfälliger für Krankheiten macht.
Was sind die Ursachen für eine Immunschwäche?
Primäre Immundefekte
Eine primäre Immundefizienz ist angeboren und kann vererbt werden. Die Krankheit ist X-gebunden. Dies bezieht sich auf das X-Chromosom. Darauf befindet sich die Mutation, die in Folge dessen die Immunschwäche hervorruft. 2
Beachte: Ein primärer Immundefekt entsteht nicht durch eine Krankheit.
Es ist wichtig, welche Komponente des Immunsystems die Krankheit verursacht. So kann die Best mögliche Behandlung eingesetzt werden
Komponente des Immunsystems (1) | Funktion im Körper (2) | Häufigkeit des primären Immundefekts (1) |
---|---|---|
Humorale Immunsystem | Die weißen Blutkörperchen produzieren Antikörper (Immunglobuline). Bei einer Immunschwäche kann ein Antikörpermangel hervorgerufen werden. Die Anfälligkeit von bakteriellen Infektionen erhöht sich dann. | 50 - 60 % |
Zelluläre Immunsystem | Es hilft bei der Identifikation und Zerstörung von fremden und abnormen Zellen. | 5 – 10 % |
Humorale und zelluläre Immunität | / | 20 % |
Phagozyten | Die Zellen nehmen Mikroorganismen auf und töten sie ab. | 10 – 15 % |
Komplementproteine | Dies sind Proteine, die Immunzellen bei Abtötung von Bakterien und der Identifikation von fremder, abnormer Zellen helfen. | ≤ 2 % |
Sekundäre Immundefekte
Sekundäre Immundefizite können durch fast jede langwierige und schwere Krankheit ausgelöst werden. Auch Medikamente können Ursachen für eine solche Krankheit sein. (2)
Drückt man die Ursachen der sekundären Immundefekte exakter aus, kommt man auf drei spezifizierte Auslöser: systemische Krankheiten, immunsuppressive Behandlungen, längere und schwerere Krankheiten. (1)
Sekundäre Immunschwächen tauchen häufig bei älteren Personen und Leuten, die im Krankenhaus stationiert sind, auf.
Zu den systematischen Krankheiten zählt unter anderem Diabetes, Unterernährung und HIV-Infektionen. Bei Diabetes werden die weißen Blutkörperchen durch den hohen Blutzuckerspiegel beeinträchtigt.
Immunsuppressive Behandlungen umfasst Chemo- und Strahlentherapie.
Welche Symptome zeigen sich bei einer Immunschwäche?
Die Symptome, die auf eine Immunschwächeerkrankung hinweisen, können sehr unterschiedlich ausfallen. Nachdem das Immunsystem des Betroffenen geschwächt oder gar geschädigt ist, kommt es häufiger zu Infektionen. Diese können länger und schwerer ausfallen, als im Normalfall. (4)
Am Anfang kann es zu aller erst zu Atemwegserkrankungen kommen. Dies bedeutet, dass die Infektion die Nebenhöhlen oder die Lunge angreift. Letztendlich kann es zu einer schweren Infektion, die durch Bakterien verursacht wird, kommen.
Bedenke: Bei dem Patienten besteht die Gefahr, dass er leichter Infektionen erleidet und diese auch öfter wiederkehren können. (4)
Einige Symptome bei Immundefektkrankheiten können sein:
- Ohren- und Hautinfektionen (2)
- Verzögerte Wundheilung
- Konzentrationsstörung
- Allergische Reaktionen
- Haarausfall
Genauer definierte Symptome sind zum Beispiel Herpes, wunde Stellen und chronische Zahnfleischentzündung. Diese Infektionen treten im Bereich des Mundes auf. Auch Ansteckungen bei Augen und dem Verdauungstrakt sind bei Immunschwächen deutliche Symptome. (2)
Bestimmte Immundefektkrankheiten können sogar viele Warzen bei den Betroffenen hervorrufen. Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Appetitlosigkeit können in weiterer Folge Gewichtsverlust beim Patienten verursachen. Bakterielle Infektionen können außerdem wunde, eitrige Stellen verursachen.(2)
Welche Infektionskrankheiten ergeben sich in Folge einer Immunschwäche?
Im vorigen Kapitel wurden die Symptome erklärt, die bei einer Immunschwäche auftreten können erklärt. Allgemein kann gesagt werden, dass durch einen Immundefekt eine krankhafte Infektionsanfälligkeit gegenüber Erregern besteht. Zu diesen Infektionserregern zählen Bakterien, Viren, Pilze und Mykobakterien.
In weiterer Folge können sich aus diesen Krankheiten zum Beispiel allergische Reaktionen entwickeln. Auch eine Störung bei der Entwicklung des Impfschutzes oder der Immunität kann den Betroffenen belasten. (3)
Der Patient kann außerdem spontane Fieber- und Entzündungsreaktionen erleiden. In den schlimmsten Fällen können sich Autoimmunkrankheiten oder auch bösartige Tumore entwickeln. (3)
Was versteht man unter einer Autoimmunkrankheit?
Bei einer Autoimmunkrankheit greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe an. (2) Dafür entwickelt er Antikörper, die die Zellen schädigen oder gar zerstören. Dies handelt sich hier meistens um chronische Erkrankungen. (5)
Die Autoantikörper können im Blutserum erkannt werden. Diese wirken entweder bei verschiedensten Krankheiten mit oder sie sind für eine Bestimmte verantwortlich. (5)
Es ist eher unbekannt, wie es zu dieser Fehlfunktion des Immunsystems kommt. Die Symptome können unterschiedlich sein. Hier kommt es drauf an, welche Körperstelle betroffen ist.
Es gibt verschiedene Arten von Autoimmunkrankheiten: (6)
- Typ-I-Diabetes
- Rheumatoide Arthritis
- Basedow-Krankheit
- Hashimoto-Thyreoiditis
- Der systemische Lupus erythematodes
25 % der Patienten mit einer Immundefektkrankheit, leiden an einer Autoimmunerkrankung. (2)
Diagnostiziert kann die Krankheit mithilfe eines Bluttests werden. Für die Behandlung können Medikamente, die die Unterdrückung des Immunsystems verursachen, verabreicht werden. Bei manchen Fällen kann es auch zu einem Plasmaaustausch und intravenösen Immunglobuline kommen. (6)
Welche Medikamente und Vitamine helfen bei der Stärkung des Immunsystems?
Man sollte darauf achten, ein gesundes und starkes Immunsystem zu haben, um vor mögliche Infektionen geschützt zu sein. Besonders im Winter hat es unser Immunsystem schwer, alle Krankheiten abzublocken.
Auf diese Mineralstoffe solltest du besonders achten, um geschützt vorkommenden Infektionen zu sein: Eisen, Kupfer, Selen und Zink. Auch Vitamine spielen eine wichtige Rolle für unser Immunsystem. Vitamin C, A, B6, B12, D, E und Folsäure helfen besonders im Kampf gegen Erreger.
Beachte: Nikotin, Alkohol, zu wenig Bewegung, Karies, Zahnfleischentzündungen und einseitige Ernährung schwächen unser Immunsystem.
Die wichtigsten Mineralstoffe und Vitamine, die uns bei der Stärkung des Immunsystems helfen, sollte man über die Nahrung aufnehmen können. Ist dies aber zu wenig, kannst du auch auf Vitaminpräparate und Co zurückgreifen.
Spezielle Medikamente, wie Immunkapseln und Brausetabletten, enthalten die wichtigsten Nährstoffe. Auch Aufbaukuren können unseren Körper dabei helfen, sich zu stärken.
Früchte und Gemüse enthalten wichtige Vitamine, die gut für die Stärkung unseres Immunsystems sind. (Bildquelle: ja ma / Unsplash)
Besonders in den kalten Jahreszeiten ist unser Immunsystem geschwächt. Durch das kalte Wetter im Winter und den trockenen beheizten Räumen setzten wir unseren Körper einem Wechselspiel aus „kalt und heiß“ aus.
Dieser probte Temperaturwechsel trocknet unsere Schleimhäute aus. Auch das Auskühlen unseres Körpers in der Natur draußen, schwächt unser Immunsystem. Viele Menschen weisen in dieser Jahreszeit auch einen Vitamin-D-Mangel auf. Dies liegt daran, dass sie zu wenig Sonnenlicht abbekommen. Hilfreich sind hier bestimmte Vitaminpräparate.
Welche Lebensmittel kannst du vorbeugend für ein gesundes Immunsystem einnehmen?
Gewisse Mineralstoffe und Vitamine helfen den Körper dabei, sein Immunsystem zu stärken. Durch die Lebensmittel, die diese Stoffe enthalten, kann man sich vorbeugend vor Infektionen schützen.
- Eisenhaltige Lebensmittel: Am Tag sollten Frauen 10 und Männer 15 Milligramm Eisen zu sich nehmen. Besonders Fleisch, Fisch Krebstiere und Innereien, wie Leber und Zunge, sind sehr eisenhaltig. Auch Erbsen, Spinat, Kohl, Schwarzwurzel, Erbsen, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte enthalten viel von diesem Mineralstoff. Aber beachte, dass ein zu hoher Eisengehalt schädlich sein kann und in Folge dessen das Immunsystem geschwächt werden kann.
- Vitamin-C-haltige Lebensmittel: Vitamin C wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Es sollte in Form von Obst und Gemüse aufgenommen werden. Zu diesen Lebensmitteln zählen: Orangen, Grapefruits, Mandarinen, Paprika, Brokkoli, Granatapfel und Beeren.
- Vitamin-A-haltige Lebensmittel: Lebensmittel, wie Süßkartoffeln, Karotten, Kürbis, roter Paprika, Fisch und Innereien enthalten Vitamin A. Zu viel von diesem Vitamin kann allerdings Kopfschmerzen, Übelkeit und sogar brüchige Knochen mit sich ziehen. Vitamin A sollte außerdem nur in Form von Nahrung zu sich genommen werden und nicht durch Vitamintabletten.
- Knoblauch: Knoblauch produziert den aktiven Stoff Allicin. Dieser Wirkstoff wird bei der Verarbeitung der Pflanze freigesetzt. Er wirkt gegen Erkältungen und Grippe. Ein guter Tipp ist, wenn man zwei bis drei Knoblauchzehen zerdrückt und dann kurz erhitzt. Danach sind sie zum Verzehr geeignet und können ihren Teil zur Stärkung des Immunsystems beitragen.
Wie wirkt sich eine Immunschwäche auf die Schwangerschaft, Baby oder Kind aus?
Schwangerschaft
Bei schwangeren Frauen ist das Immunsystem sehr empfindlich und geschwächt. Es erfordert viel Kraft vom Körper und ist daher viel anfälliger für Bakterien und Viren. Das Immunsystem von Schwangeren ist in Folge dessen viel pflegebedürftiger.
Eine Schwangerschaft ist sehr anstrengend für die werdende Mutter. In dieser Zeit ist das Immunsystem besonders sensibel. Sie muss daher sehr gut auf sich Acht geben. (Bildquelle: Richard Jaimes / Unsplash)
Aber keine Sorge! Sollte die Mutter einen Infekt erleiden, so ist in erster Linie nur sie betroffen. Das ungeborene Baby bleibt hier außen vor. Werdende Mütter können vorbeugend ihr Immunsystem stärken. Das erreichen sie mit Sport, ausgewogener Ernährung und viel Ruhe.
Baby
Chronischer Durchfall kann bei einem Säugling auf eine Immunschwäche hindeuten. Dies kann zu einer Entwicklungsstörung führen. Außerdem kann es schwerwiegender sein, wenn sich der Immundefekt schon in jungen Jahren entwickelt, als später. (2)
Schon im Säuglingsalter kann festgestellt werden, ob das Baby an einer primären Immunschwäche leidet. Eine Gedeihstörung, mit oder ohne chronischen Durchfall kann darauf hindeuten. Auch unklare Entzündungen der Haut (Erytheme) sollten ein Warnhinweis sein.(3)
Kind
Hat ein Kleinkind mehrere Erkältungen, sind viele Eltern gleich besorgt. Die Sorge, dass das Immunsystem des eigenen Kindes nicht richtig funktioniert, ist natürlich berechtigt. Der Grund für viele Erkältungen ist aber meistens, dass die Kinder im Kindergarten vielen Viren und Bakterien ausgesetzt sind. Also keinen Grund zur Panik. (2)
Liegt allerdings eine auffällige Krankheitsgeschichte des Kindes vor, sollte der behandelnde Arzt nach den verantwortlichen Ursachen suchen. (3)
Die folgende Tabelle sollte einen Richtwert bieten, an dem man sich orientieren kann, ob ihr Kind an einem Immundefekt leidet oder ob es sich um eine normale Infektanfälligkeit handelt. (3)
Eigenschaft der Infektion | Normalität | Immunschwäche |
---|---|---|
Häufigkeit | Max. 8 kleine Infektionen im Kleinkinderalter | Mehr als 8 Infektionen im Kleinkinderalter |
Schweregrad | Leicht | Schwer |
Verlauf | Akut | Chronisch |
Zurückbleibende Schäden | Nein | Ja |
Rückkehr des selben Krankheitserregers | Nein | Ja |
Immunschwäche: Die effektivsten Ansätze zur Behandlung von Immunschwächen
Das Immunsystem ist überaus wichtig für uns. Deshalb sollten wir es schützen und stärken. Das Gute ist, dass man dies nicht nur mit Medikamenten erreichen kann. Du kannst selbst mit einigen Tricks zum Schutz deines Immunsystems beitragen.
Im folgenden Abschnitt zeigen wir dir, wie die Diagnose und die Behandlung einer Immunschwäche verläuft. Außerdem zählen wir einige nützliche Tipps auf, die dir helfen sollen, dich vorbeugend gegen Infektionen zu schützen.
Diagnose und Behandlung
Bei der Diagnose erfolgt zuerst die Untersuchung. Eine Anamnese, das Gespräch zwischen Arzt und Patienten, sollte einige wichtige Fragen klären. Daraufhin folgt eine körperliche Analyse und auch die Immunfunktion wird untersucht. (1)
Es wird auch festgestellt, ob eine Krebserkrankung vorliegt. Dies wird mithilfe von einer Sonografie, Computertomografie oder Magnetresonanztomographie festgestellt. Ein Bluttest lässt die genaue Art der Erkrankung ermitteln. (2)
Immundefekte können nach unterschiedlichen Behandlungen verlangen. Zu aller Erst solltest du ein Gespräch mit deinem Arzt führen. (Bildquelle: National Cancer Institute / Unsplash)
Es gibt keine spezielle Therapie, mit der man eine Immunschwäche behandeln kann. Trotzdem gibt es einige Dinge, die man beachten sollte. Dazu zählen zum Beispiel viel Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und häufiges Händewaschen.
Es können allerdings auch Antibiotika oder Immunglobuline verabreicht werden. Immunglobuline kommen dann zum Einsatz, wenn zu wenig Antikörper vorhanden sind oder nicht richtig funktionieren. Bei schwerwiegenden Erkrankungen kann auch eine Stammzellentransplantation erfolgen. (2)
Beachte: Bei einem Infekt, der in Folge einer anderen Krankheit auftritt, wie zum Beispiel bei einer HIV-Infektion und Leukämie, wird zu aller erst die Grunderkrankung behandelt.
Selbsthilfe bei einer Immunschwäche
Um sich auch selbst vorbeugend um sein Immunsystem zu kümmern, haben wir dir einige nützliche Hinweise aufgezählt, an denen du dich richten kannst.
- Ausgewogene Ernährung: Es ist wichtig, dass wir ausreichend Nährstoffe zu uns nehmen. Eine gute Ernährung hilft dabei. Es ist wichtig, frisch, saisonal, regional und abwechslungsreich zu kochen. Dabei sollte man viel Wert auf Obst, Gemüse und Vollkornprodukte legen.
- Bewegung: Viel Sport und Bewegung an der frischen Luft ist ein Muss. Besonders der Ausdauersport ist hilfreich für die Stärkung unseres Immunsystems. Dazu zählen: Schwimmen, Joggen, Nordic-Walking und Radfahren.
- Ausreichend Schlaf: Bekommt man weniger als 7 Stunden Schlaf ab, so beeinträchtigt dies die Funktion von Proteinen und Botenstoffen, die bei der Abwehr von Infektionen behilflich sind.
- Stressabbau: Entspannung ist der wichtig für unser Immunsystem. Nimm dir hin und wieder eine Auszeit. Diese kannst du auch mit Yoga, Spaziergängen und Meditation erreichen.
- Genügend trinken: Trinke genug Wasser über den Tag verteilt! Wasser ist hier besser als süße Säfte.
- Kein Nikotin und keinen Alkohol: Alkohol und Zigaretten beeinträchtigen unser Immunsystem. Achte darauf deinen Konsum einzudämmen.
- Händewaschen: Regelmäßiges Händewaschen hilft vorbeugend vor Infektionen. Für unterwegs kann man sich auch eine kleine Tube Desinfektionsmittel mitnehmen.
Du siehts, es ist gar nicht so schwer, seinem Körper dabei behilflich zu sein, das Immunsystem zu stärken.
Fazit
Immunschwächen sind ein ernstes Thema. Man sollte zwischen primären und sekundären Immundefekten unterscheiden. Sie haben verschiedene Symptome und auch die Ursachen sind andere.
Bei dem Verdacht einer Immunschwäche, sollte man sich mit seinem Arzt in Verbindung setzten und ein Gespräch suchen. Nur der Arzt kann genauere Auskunft über den Stand der Lage geben. Immundefekte lassen sich behandeln. Manche schwerer und manche leichter. Es gibt allerdings auch einige Sachen, die man als Einzelperson beachten kann, um sein Immunsystem zu stärken.
Einzelnachweise
- Fernandez, James, MD, PHD (2018): Überblick über Immunschwächekrankheiten, MSD MANUAL, Cleveland Clinic Lerner College of Medicine at Case Western Reserve University;
- Fernandez, James, MD, PHD (2019): Übersicht über Immundefektkrankheiten, MSD MANUAL, Cleveland Clinic Lerner College of Medicine at Case Western Reserve University;
- Wahn, Volker, Prof., Dr/Dobke, Julia. (2017): Krankheitsbild: Was ist ein primärer (angeborener) Immundefekt? Kinderbluterkrankheiten;
- Hensel, Manfred et al. (2019): Immundefekt sekundär; Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie;
- Braun, Verena et al. (2018): Störungen des Immunsystems, Helmholzu Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt;
- Delves, Peter, PhD (2019): Autoimmunerkrankung, MSD MANUAL, University College London, London, UK;
- Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich Kräusslich, Hans-Georg, Prof-, Dr. et al. (2019): Immunschwäche - Ausführliche Beschreibung, Deutsches Zentrum für Infektionsforschung, Braunschweig;
- Lichtenstein, Zelman, Dr., med. (2019): Immunschwächekrankheiten, Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, Bayern;
- Windeler, Jürgen, Prof., Dr., med (2019): Wie funktioniert das Immunsystem?, Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts, Köln;
- Fersch, Bastian/Kremser, Katharina, Dr. (2019): Das Immunsystem, Apotheken-Umschau, München;