Lecithin: Definition & Erklärungen

Lecithin: Definition & Erklärungen
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Lecithin beschreibt eine Gruppe von Fettstoffen, die in pflanzlichen und tierischen Geweben vorkommen. Es ist für eine einwandfreie biologische Funktion für unseren menschlichen Körper unerlässlich. Eine kommerzielle Form von Lecithin wird häufig bei der Zubereitung von Lebensmitteln, Kosmetika und Medikamenten verwendet, da es die Haltbarkeit verlängert und als Emulgator wirkt.

Lecithinzusätze können auch zur Behandlung von hohem Cholesterin und Verdauungsproblemen sowie zur Vorbeugung von verstopften Milchgängen während des Stillens verwendet werden.

In diesem Artikel Lecithin erfährst du wissenswerte Informationen und Hinweise rund um den Wirkstoff Lecithin, welche dir den Begriff näher bringen sollen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der menschliche Körper produziert von Natur aus Lecithin. Die produzierte Menge reicht jedoch nicht aus, sodass der nötige Tagesbedarf über die Nahrung aufgenommen werden sollte.
  • Einer der Hauptbestandteile von Lecithin ist Phosphatidylcholin (PC), kurz Cholin. Es ist möglicherweise für einige der berichteten gesundheitlichen Vorteile von Lecithin verantwortlich.
  • Lecithin-Nahrungsergänzungsmittel werden zur Behandlung verschiedener Krankheiten und Gesundheitsprobleme verwendet. Jedoch ist die Forschung über ihre Wirksamkeit begrenzt.

Glossareintrag: Der Begriff Lecithin im Detail erklärt

Um dich umfassend über die Definition, Erläuterung sowie verschiedene andere Aspekte über Lecithin zu informieren und dir den aktuellen Stand der Wissenschaft näherzubringen, haben wir dir wichtige Informationen in den folgenden Abschnitten zusammengefasst.

Was ist Lecithin und wie wirkt es?

Lecithin (oder Lezithine,von griechisch lekithos, deutsch Eidotter) beschreibt eine Substanz, die natürlich in den Geweben deines Körpers vorkommt. Es besteht aus Fettsäuren und hat eine Vielzahl kommerzieller und medizinischer Anwendungen. Lecithin wirkt als Emulgator, d.h. es suspendiert Fette und Öle und verhindert, dass sie sich mit anderen Substanzen vermischen (1).

flüssiges Eigelb

Eigelb verfügt über einen hohen Gehalt an Lecithin, was bei der Zubereitung von Lebensmitteln als Emulgator wirkt. Emulgatoren sind Hilfsstoffe, die dazu dienen, zwei nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl und Wasser, zu einem fein verteilten Gemisch, der sogenannten Emulsion, zu vermengen und zu stabilisieren. (Bildquelle: ReinhardThrainer / pixabay)

Lecithinzusätze können u.a. zur Behandlung von hohem Cholesterinspiegel, als Stillhilfe und zur Behandlung von Colitis ulcerosa gekauft werden.

Lecithin wird im Bereich der Lebensmittelchemie ein komplex zusammengesetztes Lipidgemisch verstanden, welches nur aus circa 25 Prozent reinen Lecithin (Phosphatidylcholin) besteht. Dies hat zur Folge, dass sich der Lecithingehalt eines Lebensmittels nicht ohne Weiteres auf seinen Gehalt an reinem Lecithin schliessen lässt (2,3">.

Wirkung

Die Wirkung von Lecithin wurde in einigen Studien geprüft. Die Ergebnisse zeigt keine eindeutige Richtung auf. Laut Deutschlands bekanntester und erfolgreichster Lecithin-Marke - Buer - bringt Lecithin folgende Wirkungen mit sich (4,5">:

  • Verstärkt deine Nerven und Immunsystem: Lecithin soll bei Stress, Hektik oder anderen nervlichen Belastungen helfen, da der Wirkstoff am Aufbau von Nervenfasern und der Weiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt ist.
  • Unterstützt deine Muskeln: Als Lieferant von Energie soll Lecithin nicht nur bei Stress, sondern auch bei sportlichen Aktivitäten Energie für die Muskeln liefern.
  • Versorgt dich mit Energie & verbessert dein Wahrnehmungsvermögen: In bestimmten Stressphasen ist das Gehirn in der Lage zum Ausgleich andere Energiequellen wie Lecithin zur Energiegewinnung heranzuziehen.
  • Unterstützt dich bei Erschöpfung: Mit steigendem Lebensalter kann Erschöpfung zum Dauerzustand werden, wenn der Körper über zu wenig Lecithin verfügt. Durch die Zufuhr von Lecithin wird der Mechanismus folglich mit ausreichend Cholin versorgt, was für die Weiterleitung von Nervenreizen und die Speicherung von Daten benötigt wird.

Lecithin stellt ein wichtiger Baustein von Nerven und Gehirn dar. Es beteiligt sich zudem an der Weiterleitung von Informationen an das Gehirn, sodass es für eine solide Leistung unseres menschlichen Gehirns eine sehr wichtige Rolle einnimmt.

Laut Werbungen soll Lecithin deine Hirnleistung steigern. Um dein Gehirn fit zu halten sind abwechslungsreiches Essen, Bewegung an der frischen Luft, ein paar Runden Gehirnjogging - zum Beispiel durch Lösen von Kreuzworträtseln - und ausreichend Trinken wichtig.

Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) hat diverse wissenschaftliche Studien bzgl. der Wirkung von Lecithin überprüft. Es konnte nicht abschliessend belegt werden, dass die zusätzliche Zufuhr von Lecithin die Funktion des Nervensystems, das Denkvermögen, die Erinnerung oder die Konzentration positiv beeinflusst (2,8">.

Für wen ist Lecithin geeignet?

Da Lecithin von Natur aus vom menschlichen Körper produziert wird, ist es für jeden Menschen in allen Altersklassen geeignet. Die Frage stellt sich nur, in welcher Form Lecithin zu sich genommen wird.

Da die wissenschaftliche Grundlage bzgl. der Supplementierung bzw. der Nahrungsergänzung von Lecithin noch nicht ganz ausgereift ist, sind lecithinhaltige Nahrungsergänzungsmittel fraglich.

Welche Nebenwirkungen sind von Lecithin bekannt?

Lecithin ist für die meisten Menschen unproblematisch und somit gut verträglich. In Einzelfällen kann eine Überdosierung folgende Nebenwirkungen verursachen:

  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erhöhter Speichel im Mund
  • Bauchschmerzen
  • Völlegefühl

Menschen mit Allergien gegen Eier oder Soja sollten vor dem Verzehr die Quelle des Lecithins in ihren Nahrungsergänzungsmitteln und Lebensmitteln überprüfen. Natürlich vorkommendes Lecithin aus Nahrungsmitteln stellt kein Gesundheitsrisiko dar (5).

Wie wird Lecithin dosiert bzw. wie viel Lecithin braucht ein Mensch täglich?

Der menschliche Körper muss mit genügend Lecithin versorgt werden, um mit ausreichend Energie durch den Tag zu kommen. Obwohl unser Körper Lecithin selbst produziert, reicht diese Menge alleine nicht aus. Folgerichtig muss Lecithin über die normale Nahrung aufgenommen werden. Drei bis vier Gramm Lecithin täglich wären optimal (4).

Als allgemeine Regel gilt, dass die Dosierung 5 Gramm täglich nicht überschreiten sollte.

Die geeignete Lecithindosis hängt von mehreren Faktoren ab, wie z.B. Alter, Gesundheitszustand des Anwenders und verschiedenen anderen Bedingungen. Gegenwärtig gibt es nicht genügend wissenschaftliche Informationen, um einen geeigneten Dosisbereich für Lecithin zu bestimmen.

Denke daran, dass Naturprodukte nicht immer unbedingt sicher sind und Dosierungen wichtig sein können. Befolge unbedingt die entsprechenden Anweisungen auf den Produktetiketten und konsultiere vor der Anwendung dein Apotheker oder Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft (6).

Was geschieht bei einem Mangel an Lecithin?

Lecithin nimmt bei unzähligen Prozessen in unserem Körper eine zentrale und wichtige Rolle ein. So stellt Lecithin ein wesentlicher Bestandteil der Wände der Körperzellen dar, aus welchen unsere Organe und Gewebe bestehen.

Körperzellen

Erschöpfungszustände, Konzentrationsprobleme sowie Leistungsabfall und Müdigkeit können negative Auswirkungen eines Mangels an Lecithin sein. Mit der Zufuhr von genügend Lecithin stärkst du die Zellwände des Körpers und machst sie flexibel. (Bildquelle: qimono / pixabay)

Lecithin ist ein komplexes Teilchen, das aus unterschiedlichen Bausteinen besteht. Ein wichtiger Grundbaustein von Lecithin ist das Cholin – eine vitaminähnliche Substanz. Ohne diese „Zutat“ kann der Körper selbst kein Lecithin produzieren. Deshalb gilt: Fehlt dem Körper Cholin, fehlt ihm auch Lecithin (7).

Ältere und überbeanspruchte Menschen zählen zur Risikogruppe.

Normalerweise schaffen es die meisten Menschen, über eine lecithinreiche Ernährung das erforderliche Cholin aufzunehmen. Es gibt jedoch Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen Cholin-Mangel haben. Dieser Mangel entsteht entweder durch einen erhöhten Bedarf oder durch eine zu geringe Aufnahme von Cholin (4).

Zu den Risikogruppen zählen Menschen, welche starken körperlichen und geistigen Anstrengungen ausgesetzt sind, Menschen, die auf Fleisch (Vegetarier) sowie auf jegliche tierische Produkte (Veganer) verzichten. Zudem sind ältere Menschen etwas anfälliger.

Wie wird Lecithin eingenommen bzw. in welchen Darreichungsformen ist Lecithin erhältlich?

Lebensmittel wie Rinderleber, Eier oder Erdnüsse sind reich an Lecithin, jedoch landen diese selten oder gar nicht auf dem Esstisch. Denn Rinderleber ist nicht jedermanns Sache, wohingegen Eier bei erhöhten Cholesterin-Werten nicht regelmässig verspeist werden sollten. Erdnüsse haben viele Kalorien und sind daher auch nicht im Übermass empfehlenswert (5,8">.

Lecithin nimmst du am besten über die Nahrung auf. Da Nahrungsergänzungsmittel von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) nicht auf Sicherheit oder Reinheit überwacht werden, sollten die Nahrungsergänzungsmittel und die Markennamen unbedingt erforscht werden, bevor sie eingenommen werden.

Lecithin gibt es inzwischen auch als Nahrungsergänzungsmittel in sowohl flüssiger als auch fester Form von. Pulver, Kapseln und flüssiges Lecithin sind dabei die beliebtesten und verbreitetsten Darreichungsformen.

Wo bzw. in welchen Nahrungsmitteln ist Lecithin enthalten?

In folgenden Nahrungsmitteln ist Lecithin mit hohem Gehalt vertreten (2,7,8">:

Art des Lecithins Nahrungsmittel
Pflanzliches Lecithin Sojabohneen, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Maiskeimen, Hanfsamen, Nüsse, Gemüse, Quinoa, Roter Bete, Getreide, Spinat, Brokkoli
Tierisches Lecithin Eigelb, Innereien (Herz, Leber, Hirn), Fleisch, Fisch

Beispielsweise zählen Quinoa, Rote Bete, Getreide, Spinat und Brokkoli zu jenen Lebensmitteln, welche sich optimal für Veganer und Vegetarier eignen. Als Zusatzstoff (E 322) wird Lecithin in der Lebensmittelindustrie oft eingesetzt und nimmt hierbei die Rolle als Antioxidationsmittel, Emulgator oder Stabilisator ein.

Wie wird Lecithin hergestellt?

Obwohl Lecithin in vielen Lebensmitteln natürlich vorkommt, werden Lecithinzusätze typischerweise aus Eiern, Soja oder Sonnenblumenkernen gewonnen. Lecithin wird auch aus Raps, Baumwollsaat oder tierischen Fetten gewonnen.

Hersteller sind nicht verpflichtet, den Ursprung des Lecithins anzugeben, es sei denn, es handelt sich um kennzeichnungs­pflichtige Allergene wie Hühnerei oder Soja.

Soja ist eine der am weitesten verbreiteten Nutzpflanzen in den Vereinigten Staaten, und 94 Prozent davon sind genetisch verändert. Soja ist eine kostengünstige Quelle für Lecithin. Chemikalien, darunter Aceton und Hexan, werden verwendet, um das Lecithin aus Sojaöl zu extrahieren (2,4">.

Aus Sonnenblumenöl gewonnenes Lecithin erfreut sich jedoch zunehmender Beliebtheit, möglicherweise aufgrund von Anforderungen zur Deklaration von Allergenen in Lebensmitteln.

Auch diejenigen, die gentechnisch veränderte Nutzpflanzen vermeiden wollen, können sich für Sonnenblumenlecithin entscheiden. Der Extraktionsprozess ist in der Regel schonender und wird durch Kaltpressung statt mit chemischen Lösungsmitteln durchgeführt (5).

Fazit

Lecithin ist eine Fettverbindung, die reich an Cholin und anderen aktiven Komponenten ist. Es wird am häufigsten aus Soja extrahiert, obwohl viele pflanzliche und tierische Fette Lecithin enthalten.

Klinische Studien weisen darauf hin, dass eine Lecithin-Supplementierung eine Rolle für den Cholesterinspiegel, die geistige Gesundheit und die Lebergesundheit spielen kann. Die meisten anderen Forschungen waren bisher auf Tiere beschränkt.

Vorschriften legen Herstellungsstandards für Lecithinzusätze fest, garantieren aber nicht, dass sie sicher oder wirksam sind. Bevor du Lecithin-Ergänzungsmittel verwendest, solltest du mit einer Fachperson oder einem Arzt in Kontakt treten.

Einzelnachweise

  1. Wissenschaftlicher Artikel, B. R. Wilson PhD, MSN, RN (2017)
  2. Wissenschaftlicher Artikel, verbraucherzentrale.de (2020)
  3. Wissenschaftlicher Artikel, Pharma Wiki - Medikamente und Gesundheit (2020)
  4. Wissenschaftlicher Artikel, buer (2020)
  5. Wissenschaftlicher Artikel, D. R. Wilson PHD, MSN, RN (2017)
  6. Wissenschaftlicher Artikel, webmd.com (2020)
  7. Wissenschaftlicher Artikel, E. Alechine PhD (Biochemistry, J. Ritter PharmD PhD (2020)
  8. Nutritional Supplement May Lower Cholesterol & Improve Colitis, verywellhealth.com, R. N. Fogoros MD (2019
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