Immunsystem von Kindern stärken: Die besten Tipps & Tricks

Immunsystem von Kindern stärken: Die besten Tipps & Tricks
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Während unserer Kindheit werden wir von mehreren Infektionen pro Jahr heimgesucht. Diese Krankheiten sind sowohl für die Kinder als auch für die Eltern, die das kranke Kind umsorgen und pflegen müssen, sehr anstrengend. Doch gleichzeitig stärkt jeder einzelne Erreger auch das Immunsystem des Kindes und macht dieses widerstandsfähiger.

In unserem Artikel wollen wir dir einerseits erklären, wie das Immunsystem bei Kindern funktioniert und warum häufige Erkältungen nicht unbedingt ein Grund zur Sorge sind. Im zweiten Teil beschreiben wir verschiedene Faktoren, die das Immunsystem stärken und zeigen dir wie du mit einem gesunden Lebensstil sowohl dir als auch deinem Kind etwas Gutes tust.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Geburt ist ein Kind in den ersten Monaten durch den Nestschutz der Mutter geschützt. Erst danach entwickelt sich das eigene Immunsystem.
  • Da sich das Immunsystem erst nach und nach entwickelt, ist es normal, wenn Kinder mehrmals pro Jahr erkranken. Jeder Kontakt mit Erregern stärkt und trainiert das kindliche Immunsystem.
  • Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, wenig Stress und viel Bewegung an der frischen Luft sind die einfachsten und effektivsten Mittel zur Stärkung des Immunsystems.

Definition: Was ist das Immunsystem und wie funktioniert es?

Das Immunsystem ist die körpereigene Abwehr, welche unseren Organismus vor körperfremden Stoffen schützt.

Unsere Haut und unsere Schleimhäute dienen als erstes Verteidigungssystem gegen Bakterien, Viren oder Parasiten. Sobald Keime die anatomischen Barrieren überwunden haben und auch nicht von der Magensäure unschädlich gemacht wurden, werden sie von zwei weiteren Elementen des Immunsystems attackiert.

Einerseits besitzt unser Körper eine unspezifische Abwehr, bei welcher die Eindringlinge von Fresszellen umschlossen und abgebaut werden. Bei der erworbenen und spezifischen Abwehr dagegen geht unser Körper mit Antikörpern gezielt gegen Erreger vor. Nach einer Erkrankung merken die Antikörper sich die Beschaffenheit des Erregers und können bei einer erneuten Infektion schnell und effektiv gegen den Eindringling vorgehen.

Sobald Erreger in den Körper eindringen, merken wir meistens auch erste Symptome wie Husten oder Schnupfen. Durch diese Symptome versucht der Körper sich wieder vom Erreger zu befreien, das heißt sie gehören zum Abwehrmechanismus des Körpers (1).

Hintergründe: Was du über das Immunsystem bei Kindern wissen solltest

Bevor wir dir Tipps zur Stärkung des Immunsystems weitergeben, wollen wir dich zuerst mit wichtigen Hintergrundinformationen versorgen.

In den folgenden Absätzen beantworten wir dir deshalb verschiedene häufig gestellte Fragen rund um das kindliche Immunsystem.

Wie entwickelt sich das Immunsystem bei Kindern?

Bei der Geburt ist das Immunsystem noch nicht fertig entwickelt, stattdessen gehört das Immunsystem zu den Bausteinen des Organismus, die erst nach und nach ihre volle Funktionsfähigkeit erlangen.

Trotzdem sind auch Säuglinge nicht ohne Schutz. Während der Schwangerschaft nimmt das ungeborene Kind über die Plazenta Antikörper der Mutter auf und erhält dadurch den sogenannten Nestschutz. Zusätzlich nehmen Säuglinge beim Stillen weitere Antikörper durch die Milch auf.

Während Kleinkinder nach dem Nestschutz nur durch die Fresszellen der unspezifischen Immunabwehr geschützt werden, erwerben sie nach und nach auch eine starke spezifische Immunabwehr.

Nach und nach werden immer mehr Krankheiten nun auch von spezifischen Antikörpern bekämpft und es kommt zu weniger Infekten. Ungefähr ab dem 10. Lebensjahr kennt das Immunsystem die meisten Erreger und schützt das Kind vor vielen Erkrankungen.

Das gleiche System machen wir uns auch bei Impfungen zunutze. Bei einer Impfung wird ein abgeschwächter oder toter Erreger gespritzt, gegen welchen das Immunsystem meist unbemerkt abwehren kann. Gleichzeitig wird sich aber die Struktur des Erregers gemerkt und man ist vor einer erneuten Infektion geschützt.

Nestschutz

Das ungeborene Kind nimmt während der Schwangerschaft Immunstoffe der Mutter auf. Diese schützen das Neugeborene in den ersten Monaten vor Krankheiten, gegen welche die Mutter geschützt ist durch eine Impfung oder vorherige Erkrankung. Über die Milch beim Stillen werden weitere Antikörper übertragen.

Dieser Nestschutz hält meistens für die ersten 4 bis 6 Monate. Sobald die mütterlichen Abwehrstoffe nicht mehr da sind, ist das Immunsystem des Babys auf sich selbst gestellt. Durch jeden Fremdkörper Kontakt lernt nun das Immunsystem und bildet spezifische Antikörper. Gleichzeitig ist das Kind in dieser Zeit aber auch noch weiterhin durch die Muttermilch geschützt, sofern gestillt wird.

Das heißt, jede kleine Erkältung oder verstopfte Nase trainiert das Immunsystem. Dadurch entwickelt sich das Immunsystem vor allem in den ersten 3 Lebensjahren sehr schnell weiter.

Wie kommt es zu einem geschwächten Immunsystem bei Kindern?

Kleinkinder sind oftmals von bis zu 12 Infektionen pro Jahr betroffen, da das Immunsystem noch nicht voll ausgereift ist. Erst wenn ihr Kind regelmäßig von schweren Krankheiten betroffen ist, kann dies ein Indiz für Immunschwäche sein.

Doch wie kommt es zu einem geschwächten Immunsystem?

Ein geschwächtes Immunsystem kann mehrere Gründe haben, einer davon ist eine unzureichende Nährstoffversorgung, welche oftmals gerade wenn die Abwehrkräfte gefordert sind, vernachlässigt wird.

Gleichzeitig ist das Immunsystem geschwächt bei wenig Bewegung und Kontakt an der frischen Luft. Auch im Winter sollten Kinder, warm angezogen, deshalb regelmäßig nach draußen. Oftmals kommen Erkältungen auch, wenn es gerade sehr viel zu tun gibt, denn auch Stress und Schlafmangel schwächen unsere Abwehrkräfte.

Ein anderes Phänomen, dass zu viel Hygiene und ein übertriebenes Putzverhalten das Immunsystem schwächt und Allergien begünstigt, konnten Forscher der LMU München nicht direkt Schlussfolgern. Gleichzeitig gilt aber als bewiesen, dass Kinder, welche auf einem Bauernhof aufwachsen, seltener an Allergien erkranken als ihre Klassenkameraden (2).

Wie verhält sich das Immunsystem nach einer Krankheit?

Solange das körpereigene Abwehrsystem richtig funktioniert, bemerken wir es nicht. Wenn das Immunsystem geschwächt ist und sich nicht mehr gegen Erreger durchsetzen kann, merken wir es und werden krank.

Um sich nach einer Krankheit nicht gleich den nächsten Infekt einzufangen ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken. Dafür ist es am besten, langsam wieder in den Alltag einzusteigen, um dem Körper genügend Zeit zu geben, wieder fit zu werden. Eine gesunde Ernährung und Bewegung an der frischen Luft ist für unseren Körper in diesen Tagen besonders gut.

Wie verhält sich das Immunsystem nach der Einnahme von Antibiotika?

Antibiotika gehen nicht nur gegen Krankheitserreger vor, sondern beschädigen auch die Darmbakterien. Wie weitreichend negative Folgen dies jedoch im Kindesalter hat, muss noch weiter untersucht werden (3). Eine Studie an Mäusen zeigte außerdem, dass Antibiotika das Immunsystem beeinträchtigen, aber auch hier muss für eine endgültige Aussage noch mehr geforscht werden (4).

Zusätzlich vor dem Hintergrund einer zunehmenden Antibiotika-Resistenz, sollte man Antibiotika nur einsetzen, wenn es wirklich notwendig und vom Arzt verschrieben ist.

Um die Darmflora nach einer Antibiotika-Behandlung wieder aufzubauen, empfiehlt es sich einerseits, probiotische Lebensmittel wie Naturjoghurt, Kefir oder Quark zu essen, da diese den Darm mit wichtigen Bakterien versorgen. Außerdem sind präbiotische Ballaststoffe, welche zum Beispiel in Vollkornprodukten oder Obst und Gemüse vorhanden sind, als hochwertige Nahrung für die Darmbakterien hilfreich.

Sind Nahrungsergänzungsmittel für Kinder sinnvoll?

Eine 2005 veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass die meisten kleinen Kinder durch die normale Ernährung genügend Nährstoffe erhalten und deshalb keine zusätzlichen Ergänzungsmittel benötigen (5).

Zusätzlich hat die Verbraucherzentrale in Deutschland einen Marktcheck von 26 Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder durchgeführt und festgestellt, dass die meisten Produkte zu hoch dosiert sind. Zu viele Vitamine oder Mineralstoffe können unter anderem zu Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Übelkeit führen (6).

Immunsystem stärken Kinder: Die besten Tipps um das Immunsystem bei Kindern zu stärken

Um das Immunsystem deines Kindes zu stärken, kannst du einige vorbeugende Maßnahmen durchführen.

Diese werden dir in den folgenden Absätzen genauer aufgeschlüsselt.

Gesunde und ausgewogene Ernährung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Faktor für ein intaktes Immunsystem. Besonders wichtig ist dabei, ausreichend Obst und Gemüse zu essen. Da in Deutschland tendenziell zu wenig Obst und Gemüse verzehrt wird, hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Kampagne "5 am Tag" ins Leben gerufen.

Täglich sollten mindestes 5 Portionen Obst und Gemüse gegessen werden.

5 Portionen pro Tag entspricht je nach Alter und Körpergröße beispielsweise täglich 400g Gemüse und 250 g Obst.

Vitamine

Obst und Gemüse zählen zu den wichtigsten Vitamin-Lieferanten, weshalb man mit der oben genannten Empfehlung gut versorgt ist. Trotzdem kommt es auch bei den Vitaminen auf eine ausgewogene Ernährung an, in der auch Fleisch, Getreideprodukte und pflanzliche Öle nicht fehlen sollten.

Für Vitamin D empfiehlt es sich außerdem, regelmäßig in der frischen Luft zu sein und vor allem im Winter 1-2 Mal in der Woche Fisch zu essen (7).

Im Folgenden haben wir dir noch eine kleine Tabelle mit besonders vitaminreichen Lebensmitteln zusammengestellt:

Vitamin Vitaminhaltiges Lebensmittel
Vitamin A Möhren, Spinat, Milch
Vitamin B1 Schweinefleisch, Erbsen, Vollkornprodukte
Vitamin B2 Milchprodukte, Fleisch, Fisch
Vitamin B3 Hühnerbrust, Leber, grünes Blattgemüse
Vitamin B5 Plize, Sonnenblumenkerne
Vitamin B6 Avocado, Banane, Kartoffeln, Walnüsse
Vitamin B7 Nüsse, Eigelb, Linsen
Vitamin B9 Orangen, Salat, Kohl, Brokkoli
Vitamin B12 Camembert, Fisch
Vitamin C Paprika, Kiwi, Zitrusfrüchte
Vitamin D fette Fischsorten (Thunfisch, Lachs)
Vitamin E Nüsse, pflanzliche Öle
Vitamin K Spinat, Kohl, Salat

Trinken

Viel trinken stärkt das Immunsystem, unter anderem da so die Schleimhäute aktiv gehalten werden. Während man als Richtwert bei einer Erwachsenen Person von 1,5 – 2 Litern pro Tag spricht, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung folgende Werte für Kinder

  • 1 - 4 Jahre: 820 ml
  • 4 - 7 Jahre: 940 ml
  • 7 - 10 Jahre: 970 ml
  • 10 - 13 Jahre: 1170 ml
  • 13 - 15 Jahre: 1330 ml

Ausreichend Schlaf & Wenig Stress

Ausreichend Schlaf ist ein weiterer Faktor für ein gutes Immunsystem. Schlaf unterstützt unsere Zellen bei der Abwehrarbeit, während schon wenige Stunden Schlafentzug das Immunsystem hemmen (8,9">.

Um einen Anhaltspunkt zu haben, wieviel ein Kind schlafen sollte, kann man von folgendem Schlafbedarf ausgehen:

  • Bis zu 3 Monaten: 17 Stunden
  • 3 bis 12 Monaten: 14 Stunden
  • 1 bis 3 Jahre: 13 Stunden
  • 4 Jahre: 12 Stunden
  • 5 Jahre: 11,5 Stunden
  • 6 Jahre: 11 Stunden

Gleichzeitig haben Forschungen auch einen Zusammenhang zwischen Stress und dem Immunsystem festgestellt. Während kurzfristiger Stress das Immunsystem erstmal anregt, um den Körper vorzubereiten, führt langfristiger oder chronischer Stress zu einer Verschlechterung des Immunsystems, welches im Extremfall sogar zusammenbrechen kann(10,11">.

Regelmäßige Bewegung

Bewegung unterstützt das Immunsystem, da sowohl die Abwehrkräfte als auch der Stoffwechsel gestärkt werden. Regelmäßiges Training verbessert also die Immunabwehr und verzögert die altersbedingte Dysfunktion (12,13).

Biete also deinem Kind die Möglichkeit, sich draußen zu bewegen, zum Beispiel zu zweit im Garten, noch besser aber in einer Spiel- oder Sportgruppe oder auf dem Spielplatz. Im Sommer sorgt die Sonne zusätzlich dafür, dass wir genügend Vitamin D aufnehmen und dadurch das Immunsystem stärken. Aber auch im Winter solltest du mit deinem Kind und warmer Kleidung täglich ein bisschen an die frische Luft.

Homöopathie

Bei Homöopathie scheiden sich die Geister. Dies liegt unter anderem daran, dass die Hersteller beim Zulassungsverfahren keine Studien zur Wirksamkeit vorlegen müssen, weshalb die Wirkung oftmals angezweifelt wird. Andererseits gibt es zum Beispiel aus der Schweiz eine Übersichtsstudie, welche die Wirksamkeit von Homöopathie bestätigt (14). Um die Frage endgültig zu klären, benötigt es jedoch noch weitere Studien.

Trotzdem erfreuen sich homöopathische Mittel in Deutschland großer Beliebtheit und können zum Beispiel in der Form von Globuli auch zur Stärkung des Immunsystems bei Kindern eingesetzt werden. Um zu entscheiden, welche homöopathische Behandlung die beste für dein Kind ist, solltest du dich mit einem der rund 7000 Ärzten mit homöopathischer Zusatzausbildung beraten.

Weitere Hausmittel

Zwei weitere Faktoren, die durch Studien untersucht wurden, sind die Wirkung von Zink und kalten Duschen auf unser Immunsystem.

  • Kalt duschen: Laut der 2018 veröffentlichten Studie führt regelmäßiges kaltes Duschen zwar zu einer Verringerung der krankheitsbedingten Abwesenheit bei der Arbeit, nicht aber zu einer Verringerung der selbstberichteten Krankheitstage (15).
  • Zink: Laut der amerikanischen Studie führt Zink zu einer Verbesserung der Symptome eines grippalen Infektes (16).

Wenn du möchtest kannst du dir folgendes Video von Galileo über einen weiteren Alleskönner für unsere Gesundheit anschauen: Der Ingwer.

Fazit

Da das Immunsystem sich erst nach und nach entwickelt, ist es normal das Kinder von mehreren Infektionen pro Jahr betroffen sind. Jeder Kontakt mit einem Erreger trainiert das kindliche Immunsystem. Gleichzeitig können wir unserem Immunsystem auch helfen mit einer gesunden Lebensweise

Die meisten Faktoren, um das Immunsystem zu stärken lassen sich sowohl für Erwachsene als auch für Kinder umsetzen. Am wichtigsten sind dabei eine gesunde und ausgewogenen Ernährung, ausreichend Schlaf, wenig Stress und viel Bewegung an der frischen Luft.

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