Das Rasieren gehört bei vielen Frauen und Männern zur fast täglichen Routine. Der Traum von einer glatten Haut ist groß. Leider strapaziert die Rasur die menschliche Haut ziemlich und es entstehen Pickelchen, Reizungen und sogar kleine Verletzungen. Besonders lästig sind eingewachsene Haare, die kaum zu entfernen scheinen. Dieses Phänomen ist bekannt im Zusammenhang mit der Haarentfernung.
Sie treten an vielen Körperstellen auf, können sich entzünden und bereiten Probleme. Wie du eingewachsene Haare entfernen kannst und was du tun solltest, wenn du nicht mehr weiter weißt, erfährst du hier. Wie du eingewachsene Haare zukünftig vermeiden kannst, haben wir dir ebenfalls zusammengefasst und dir die häufigsten Fragen ausführlich beantwortet.
Das Wichtigste in Kürze
- Eingewachsene Haare betreffen viele Menschen, die sich häufiger rasieren. Betroffene Körperstellen sind oft das Gesicht, der Intimbereich und die Achseln.
- Das eingewachsene Haar verschwindet meist von allein. Trotzdem kann es passieren, dass es sich zu einem gefährlichen Abszess weiterentwickelt. Solltest du den Verdacht haben, kannst du einen Arzt aufsuchen!
- Durch eine reizarme Rasur, die richtige Hautpflege oder Haarentfernungsalternativen kannst du eingewachsene Haare vermeiden.
Was ist ein eingewachsenes Haar?
Ein eingewachsenes Haar hatte wohl schon so ziemlich jeder. Was sich dahinter verbirgt, wissen die Wenigsten. Solche Haare entstehen oft im Zusammenhang mit der Rasur oder dem Epilieren. Wird das Haar gekürzt oder entfernt, kann es passieren, dass das nachwachsende Haar nicht über die Hautoberfläche wächst.
Das Resultat ist ein Haar, was unter der Hautoberfläche immer weiter und weiter wächst. Besonders betroffen sind Körperstellen, an denen rasiert wird. Also das Gesicht, Achseln, Intimbereich oder die Bikinizone. Sind die Haare kraus und dick, wird die Entstehung begünstigt. (1)
Hintergründe: Was du über eingewachsene Haare wissen solltest
An dieser Stelle haben wir für dich die wichtigsten Fragen und Antworten zu eingewachsenen Haaren für dich zusammengefasst und ausführlich beantwortet.
Was sind die Ursachen für ein eingewachsenes Haar?
Die Ursachen für ein eingewachsenes Haar liegen auf der Hand: Die Haarentfernung. Nicht jede Person, die sich rasiert, bekommt es. Es gibt viele Dinge, die du beachten und so vermeiden kannst, dass dir etwas einwächst. Wird ein Haar gestutzt, kann es unter der Haut einwachsen.
Glatte Beine: Die Haarentfernung ist die häufigste Ursache für eingewachsene Haare. (Bildquelle: Anthony / Unsplash)
Besonders betroffen sind Männer, die sich ihren Bart rasieren. Durch die häufige Reizung der Haut und der spezielle Haartyp, ist ein eingewachsenes Haar wahrscheinlich. Wenn du krauses, gelocktes und dickes Haar an einigen Körperstellen hast, solltest du vorsichtig rasieren. Leider betrifft dies fast alle Menschen im Intimbereich und unter den Achseln. (2)
Was sind Symptome für ein eingewachsenes Haar?
Nach dem Rasieren juckt es? Das könnte ein eingewachsenes Haar sein! Neben Juckreiz bildet sich kleine rote Erhebungen auf der Haut. Eine leichte Schwellung und Eiter sind auch möglich. Schmerzen sollte es jedoch nicht. Mit Hausmitteln kannst du dies behandeln.
Wird die Schwellung jedoch größer und rötet sich, dann kann es ein Abszess sein. Hinzu kommt eine große Menge Eiter und Schmerzen. In diesem Fall solltest du einen Hautarzt aufsuchen, um es behandeln zu lassen! (3)
Kann ein eingewachsenes Haar gefährlich werden?
ja, ein eingewachsenes Haar kann sogar sehr gefährlich sein. Klingt die Reizung nicht von allein wieder ab, kann sich ein sogenannter Abszess entwickeln. Diese Abszesse, wie ein Furunkel, können schmerzhaft sein und zu einer Blutvergiftung führen. Woran du ein eingewachsenes Haar von einem Abszess unterscheiden kannst, siehst du hier.
Symptom | eingewachsenes Haar | Abszess |
---|---|---|
Schmerzen | gering | starker Druckschmerz |
Größe | nur wenig sichtbar, kleine Beule | große, gut sichtbare Schwellung |
Rötung | nicht gerötet | starke Rötung |
Eiter | nicht eitrig | eitrig, mit eventuellen gelblichen Pusteln |
Wie du siehst, kann man ein eingewachsenes Haar ziemlich gut von einem Abszess unterscheiden. Wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Bist du dir nicht sicher, suche lieber einen Arzt auf, der es sich ansieht. Auch ein Abszess kann in manchen Fällen unbemerkt bleiben. (4)
Was muss ich beachten, wenn ich ein eingewachsenes Haar im Intimbereich habe?
Eingewachsene Haare kommen im Intimbereich öfter vor. Dort wird sich häufig rasiert. Stellst du ein solches Haar fest, solltest du in der kommenden Zeit auf das Rasieren oder Epilieren verzichten, um der Haut eine Pause zu geben, bis das eingewachsene Haar sich befreit hat.
Unterwäsche aus Baumwolle kann die Heilung eines eingewachsenen Haares im Intimbereich unterstützen und beschleunigen.
Leichte und luftdurchlässige Unterwäsche aus Baumwolle kann den Heilungsprozess fördern. Durch eine häufige Reinigung der betroffenen Hautstelle können Bakterien und eine Entzündung vermieden werden. Durch ein Waxing oder eine sanfte Epilation kannst du die Gefahr eines eingewachsenen Haares reduzieren, wenn du dazu neigst. In Drogerien gibt es eine große Auswahl. (5)
Kann ich ein eingewachsenes Haar selbst behandeln?
Prinzipiell ist es möglich, dem Haar selbst wieder auf den rechten Weg zu helfen. Dabei musst du darauf achten, dass keine Bakterien hineingelangen. Du kannst mit bestimmten Cremes die Entzündung beruhigen oder dem Haar an die Oberfläche helfen. Wasche dir vorher gründlich die Hände. Eigentlich schafft es dein Körper aber allein, das Problem zu lösen.
Es gibt auch einige Hausmittel, die helfen können. Welche das sind, erfährst du weiter unten. Auf keinen Fall solltest du an dem eingewachsenen Haar rumdrücken oder schneiden. So kann ein Abszess entstehen, von dem du ebenfalls dringend die Finger lassen solltest. Stört dich das eingewachsene Haar sehr, kann die ein Arzt weiterhelfen. (6)
Wann sollte ich zum Arzt und welcher Arzt kann mir helfen?
Mit etwas Geduld und Disziplin verschwindet ein eingewachsenes Haar von allein. Du darfst dich währenddessen aber nicht rasieren und nicht kratzen. Auch ein Herumdoktern an der Wunde kann den Zustand verschlimmern, dann solltest du einen Arzt aufsuchen. Dasselbe gilt, wenn du Schmerzen, es eitert hast oder die Schwellung größer wird.
Einige Hausmittel wie Teebaumöl können zur Heilung beitragen. Sollte sich der Zustand verschlimmern, solltest du einen Hautarzt aufsuchen! (Bildquelle: Christin Hume / Unsplash)
Sollte es sich weiter entzünden, musst du die Finger davon lassen! Wenn du dich entschließt, deinen Arzt zu konsultieren, kannst du zunächst Hilfe bei deinem Hausarzt suchen. Dieser kann dir weiterhelfen und dich gegebenenfalls überweisen. Sinnvoller ist es, zu einem Spezialisten zu gehen. Dieser ist in dem Fall ein Hautarzt.
Was ist ein verkapseltes eingewachsenes Haar?
Ein eingewachsenes Haar kann sich zu einer Verkapselung entwickeln. Dies kann auch mit Pickeln passieren. Sollte sich das Haar entzünden, kann eine Haarbalgentzündung resultieren. Eine Verkapselung entsteht, wenn sich eine Entzündung unter der Haut verschließt und sich eine Kapsel darum bildet. Der Austritt des Inhaltes aus der Hautoberfläche wird erschwert.
An solchen Verkapselungen solltest du nicht selbst herumdoktern.Ein Hautarzt oder eine Zugcreme kann dir in diesem Fall weiterhelfen. Gelangen Keime oder Bakterien in die Haut, kann sich die Situation verschlimmern. Achte darauf, nicht darüber zu rasieren und die Stelle häufig zu reinigen. Nicht nur eingewachsene Haare bilden Verkapselungen. Für eine schöne Haut lohnt sich auch Kollagen und Zink. (7)
Wie kann ich eingewachsene Haare vermeiden?
Rasieren ist der größte Faktor bei der Entstehung von eingewachsenen Haaren. Das Rasieren gegen den Strich gilt als effektiver. Allerdings ruft diese Methode nicht nur eingewachsene Haare, sondern auch etliche Hautreizungen hervor. Deshalb solltest du deine Haut immer mit dem Haarwuchs rasieren. Dies ist wesentlich reizarme. Eine After-Shaving-Pflege ist ebenfalls sinnvoll.
Waxing ist eine gute Alternative zum Rasieren im Kampf gegen eingewachsene Haare.
Heutzutage gibt es viele Alternativen zur Rasur. Beliebt ist das Epilieren und das Waxing. Diese Methoden entfernen das ganze Haar und reizen die Haut weniger. In Drogerien kannst du dich umschauen und die richtige Haarentfernungsmethode für dich finden. Möchtest du beim Rasieren bleiben, ist das auch keine schlechte Entscheidung. Du solltest nur auf die Leben genannten Tricks achten und kannst deine weiche Haut genießen! (8)
Eingewachsene Haare: Die besten Tipps & Tricks für eingewachsene Haare
Bei eingewachsenen Haaren gibt es viele Hausmittel oder freiverkäufliche Mittel, die dir helfen können. Welche das sind, erfährst du hier:
Zugsalbe
Eine Zugsalbe kannst du rezeptfrei in der Apotheke erhalten. Es gibt verschiedene Varianten. Welche für dich am besten geeignet ist, kann dir dein Apotheker oder deine Apothekerin sagen und dich bei der Anwendung beraten. Eine Zugsalbe ist schon für kleines Geld zu haben. Sie zieht Eiter und Fremdkörper zur Hautoberfläche, damit sie austreten können. (9)
Hautpeelings
Ein Hautpeeling ist ein Produkt, in dem kleine Peelingkörper enthalten sind. Mit diesem reibst du sanft über die Haut. Abgestorbene Hautschüppchen werden abgetragen und das Haar kann die Oberfläche erreichen. Wichtig ist, dass du nicht stark reibst und somit weiter Hautreizungen provozierst. Solch ein Produkt kannst du aus Zucker und Öl selbst herstellen.
Backpulver
Backpulver ist ein wahrer Allrounder im Haushalt. Es kann nicht nur zum Reinigen genutzt werden, sondern auch als Mittel gegen eingewachsene Haare. Es besitzt eine entzündungshemmende Wirkung und kann somit weitere Entzündungen lindern oder verhindern.
Teebaumöl
Teebaumöl ist schon lang für seine starke Wirkung bekannt. Es wirkt antibakteriell und beruhigend auf die Haut. Du kannst mit Teebaumöl einen Abszess verhindern. Ein paar Tropfen des Öls auf ein Wattepad und schon kann es seine Wirkung entfalten! Alternativ kannst du auch Apfelessig probieren.
Warme Kompressen
Am besten eignet sich hier ein Handtuch was in warmes Wasser getränkt wurde. Die Kompresse kannst du 10 bis 15 Minuten einwirken lassen. Die Hautporen öffnen sich und du kannst das Haar mit einer Pinzette greifen!
Richtige Rasur
Wenn du auf eine reizarme Rasur achtest, kannst du eingewachsene Haare verhindern. Benutze hierfür gute Klingen und wechsle sie regelmäßig aus. Durch stumpfe Klingen entstehen nämlich kleine Hautverletzungen, die sich entzünden können. Gegen den Strich zu rasieren ist ebenfalls nicht zu empfehlen. Die Rasur mit der Haarwuchsrichtung ist schonender. Produkte mit Aloe Vera beruhigen die Haut nach der Haarentfernung.
Alternative für Haarentfernung
Natürlich musst du nicht auf Haarentfernung verzichten. Ein Epiliergerät verringert die Gefahr eines eingewachsenen Haares etwas. Dabei werden die Haare inklusive der Haarwurzel entfernt. Vorteil hierbei ist, dass die Haut länger seidig weich bleibt. Ein Waxing funktioniert genauso, nur dass die Haare mit einem Wachs und einem kräftigen Ruck entfernt werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Lasern. (10)
Fazit
Bei vielen Menschen gehört die Rasur zur morgendlichen Routine. Die Tatsache, dass Rasieren die Haut stark reizt, ist nur wenigen bekannt. Eingewachsene Haare und Rasurpickelchen gehören zum täglichen Geschäft. Eingewachsene Haare sind meist ungefährlich, können sich aber zu einem gefährlichen Abszess entwickeln.
Du kannst dem Haar mit einigen Hausmitteln helfen, die Hautoberfläche zu durchbrechen. Wenn sich eine Entzündung bildet oder das Haar nicht verschwindet, ist eine Zugsalbe oder ein Besuch beim Hautarzt nötig. Solltest du zu eingewachsenen Haaren neigen, ist ein Gedanke an eine Alternative zum Rasieren sinnvoll.
Einzelnachweise
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