Magnesiummangel: Symptome an der Haut?

Magnesiummangel: Symptome an der Haut?
Welches Supplement passt am besten zu mir?

Mach unser Quiz und finde es heraus

Hast du auf deiner Haut Unreinheiten oder Ausschläge entdeckt? Du fragst dich vielleicht, woran das liegen könnte. Da viele Kosmetika Magnesium enthalten, könnte ein Magnesiummangel eine Möglichkeit sein. Doch welche Symptome erscheinen bei Magnesiummangel auf der Haut? Zu welchen sonstigen Symptomen führt Magnesiummangel?

Hier erfährst du grundlegendes zu Magnesiummangel. Im Anschluss inwiefern Magnesium und Haut nach wissenschaftlichem Kenntnisstand zusammenhängen. Gegen Ende erfährst du, was andere Gründe für deine Hautprobleme sein können und was du dagegen tun könntest. Informiere dich hier und lerne etwas mehr über deinen Körper!

Das Wichtigste in Kürze

  • Magnesium ist ein notwendiger Nährstoff, der durch Nahrung aufgenommen werden muss. Er ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt; das Abflachen einer Muskelkontraktion ist einer seiner Aufgaben.
  • Durch zu wenig Aufnahme von magnesiumhaltigen Lebensmitteln kann es zu einem Mangel kommen. Muskelkrämpfe, schlechter Schlaf und Kopfschmerzen sind einige der möglichen Symptome eines Magnesiummangels.
  • Magnesium und Haut hängen nicht direkt miteinander zusammen, somit sind Hautprobleme keine direkten Symptome von Magnesiummangel. Zudem kann die Haut kein Magnesium aufnehmen; es fehlen glaubhafte Studien, die das bestätigen.

Magnesiummangel Symptome an der Haut: Was du wissen solltest

Hier haben wir die wichtigsten Fragen über Magnesiummangel und Hautprobleme zusammengefasst, um sie zu beantworten. Mit diesem Abschnitt kannst du alles in Erfahrung bringen, was du wissen solltest.

Was ist Magnesium?

Die DGE empfiehlt 300 bis 400 mg Magnesium pro Tag.

Wenn du von Magnesium in einem gesundheitlichen Zusammenhang hörst, sind Magnesium Kationen gemeint, also positiv geladene Ionen.

Dein Körper stellt selbst kein Magnesium her, also musst du welches über Nahrung aufnehmen. Magnesium gilt als essenzieller Nährstoff. Es ist an mehreren Stoffwechselprozessen beteiligt.

Nüsse und Samen

Nüsse und Samen enthalten viel Magnesium. Durch ihre hohe Varietät findest du sicher eine Sorte, die dir schmeckt! So kannst du auch abwechslungsreich für genug Magnesium sorgen (Quelle: Maddi Bazzocco / unsplash).

Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Einnahme von 300 bis 400 mg Magnesium pro Tag; sie variiert je nach Alter und Geschlecht (1).

In folgender Tabelle sind einige Lebensmittel, die gute Mengen Magnesium enthalten(2).

Lebensmittel Magnesiumgehalt in mg für 100 g Lebensmittel
Mais 91
Banane 36
Sonnenblumenkerne 420
Mandeln 170
Vollkornweizen 128
Seelachs 57
Vollkornbrötchen 95

Du solltest beachten, dass eine hohe Menge Magnesium, nicht heißt, dass das Lebensmittel ein guter Magnesiumlieferant ist. So sind zum Beispiel Nüsse sehr fettig und sollten nicht in großen Mengen gegessen werden (2).

Was ist ein Magnesiummangel?

Ein Magnesiummangel bedeutet einen Nährstoffmangel im Körper. Ärzte nennen diesen Mangel auch Hypomagnesiämie.

Ärzte können anhand dieser 2 Werte einen Magnesiummangel erkennen(3).

  • Die Konzentration des Magnesiums im Blutserum sinkt unter 0,8 mmol pro Liter.
  • Die Ausscheidung über die Nieren sinkt unter 4 mmol pro Tag.

In einer Studie rechnet man mit einer Prävalenz von 10 bis 20 %, wobei die Diagnosemethoden nicht als ideal angesehen werden(4).

Welche Symptome entstehen durch einen Magnesiummangel?

Hier sind die häufigsten und bekanntesten Symptome, die bei einem Magnesiummangel auftreten können.

  • Muskelkrämpfe oder Verspannungen: Dies folgt daher, dass Magnesium am Ablauf von Muskelkontraktionen beteiligt ist. Einfacher gesagt: Magnesium hilft den Muskeln zu Entspannen(5).
  • Schlafstörungen: Zwar ist nicht klar, ob schlechter Schlaf eine Folge von Magnesiummangel ist. Doch es konnte ein Zusammenhang zwischen schlechtem Schlaf und niedrigen Magnesiumlevels festgestellt werden (6).
  • Kopfschmerzen und Migräne: In einer Studie konnten Migränebeschwerden mithilfe höherer Magnesiumlevels gebessert werden. Ob der Mangel an Magnesium konkret verantwortlich für die Migräne war, ist unklar(7).
  • Probleme im zentralen Nervensystem: Probleme wie Zittern, Unruhe und Schwindel konnten ebenfalls mit niedrigen Magnesiumwerten in Verbindung gebracht werden(5).
  • Herz-Rhythmus-Störungen: Diese Probleme rühren daher, dass das Herz im Grunde ein großer Muskel ist. Zudem führt wenig Magnesium zu einem erhöhten Einströmen von Calcium, was die Blutgefäße verengt(5).

Zu wenig Magnesium kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, wobei es oft scheint, dass niedriges Magnesium eher ein Cofaktor ist und nicht der zentrale Grund.

Sind Hautprobleme eine Folge von Magnesiummangel?

Hautirritationen oder Ausschläge gelten nicht als typische Symptome eines Magnesiummangels. Es lassen sich kaum Studien finden, die das bezeugen.

An einem Symposium kamen Forscher dennoch zu einem Zusammenhang zwischen chronischem Magnesiummangel und Neurodermitis (8).

Allgemein scheint Magnesium keine zentrale Rolle bei Hautproblemen zu spielen; auch wenn viele Kosmetikunternehmen mit Magnesium als Wirkstoff werben.

Creme auf Hand

Es ist wichtig deine Haut zu pflegen. Trockene Haut kann zum Beispiel mit genug Feuchtigkeit und Fett auf der Haut verhindert werden. Einfache Cremes und Lotions können da helfen. (Quelle: AdoreBeautyNZ / pixabay).

Kann Magnesium über die Haut aufgenommen werden?

Da Magnesium bisher als Nährstoff gilt, stellt sich die Frage, ob die Haut das Mineral überhaupt aufnehmen kann. Dieses oberflächlich aufgetragene Magnesium wird auch transdermales Magnesium genannt.

Diese Frage muss vorerst mit Nein beantwortet werden.

Eine Studie, die eine Aufnahme bestätigt, erschien lediglich auf einer kommerziellen Seite, nicht in einer wissenschaftlich geprüften Zeitschrift. Ein anderer Arzt, Norman Shealy, berichtet von einer Überlegenheit des transdermalen Magnesiums; doch ist keine Studie zu finden(9).

Dagegen stehen 2 Studien. Ein aus dem "Pharmacological Research Communications" und eine andere aus dem "Military Medicine". In beiden kamen Probanden intensiv mit Magnesium in Kontakt; in keiner wurden höhere Magnesiumwerte gemessen(9).

Somit gibt es zurzeit keine Beweise, dass transdermales Magnesium wirkt.

Kann ich zu viel Magnesium aufnehmen?

Ein Magnesiumüberschuss kann grundsätzlich passieren; ist aber selten. Meistens nimmt der Körper das Magnesium, das zu viel ist, nicht mehr auf. Entweder nimmt der Darm das Magnesium nicht auf oder die Nieren entsorgen das überschüssige Magnesium.

Folglich kann ein Magnesiumüberschuss bei Menschen mit Nierenproblemen ein Risiko sein.

Bei starken Überschüssen kann es auch neben Durchfall zu Problemen des Nervensystems und Herzen kommen.

Was sind andere Gründe für meine Hautprobleme?

Hautprobleme lassen sich grob in diese 2 Kategorien einsortieren. Das ernstere Problem sind Hautausschläge bei denen meist ein konkreter Grund vorliegt, der aber von einem Arzt gefunden werden muss. Dahingegen sind Hautunreinheiten oft auf deinen Lebensstil zurückzuführen; du kannst sie somit selbst beheben. Vergesse aber nicht, dass bei starken Aknefällen auch ein Arzt benötigt wird.

Hautausschlag

Bei einem Hautausschlag sind die Gründe vielfältig. Es können Infektion, ob viral oder bakteriell, Allergien, Medikamentennebenwirkungen bis zu Haut- oder Autoimmunkrankheiten der Grund für einen Ausschlag sein. Statt zu versuchen herauszufinden, was die Ursache bei dir ist, solltest deinen Ausschlag genau beobachten, damit du einem Dermatologen so viele Informationen wie möglich nennen kannst.

Folgende Fragen solltest du beantworten können:

  • Wann ist der Ausschlag zuerst aufgetreten?
  • An welcher Stelle ist er zuerst aufgetreten?
  • Wie hat der Ausschlag zu Beginn ausgesehen?
  • Hat er sich ausgebreitet oder verändert?
  • Juckt er?
Frau kratzt rücken

Hautausschläge gehen oft mit jucken einher. Selbst wenn sich das Kratzen kurzzeitig sehr gut anfühlt, solltest du darauf verzichten. Du schadest deiner Hand damit zu sehr und vielleicht verschlimmerst du dein Problem (Quelle: Romina Farías / unsplash).

Unreine Haut

Wenn dein Problem eher Pickel, Mitesser und Akne sind, dann sind die Gründe überschaubarer. Es gibt 4 zentrale Gründe für eine unreine Haut.

  • Hormonhaushalt: Es ist kein Zufall, dass unreine Haut ein Problem während der Pubertät ist. So können aber auch das Absetzen der Pille oder Periode den Hormonhaushalt durcheinander bringen. Der Vorteil von dieser Sache ist, dass sich das Problem von alleine lösen sollte, wenn der Hormonhaushalt sich wieder reguliert hat.
  • Stress: Eine Studie zeigt, dass bei Aknepatienten, die gestresst sind, sich die Akne deshalb verschlimmern kann(10). Also solltest du auch Stress als Faktor berücksichtigen.
  • Ernährung: Die genauen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Haut sind noch nicht ganz klar, aber sie existieren. So solltest du auf Milch und Molkereiprodukte verzichten. Auch den Konsum von hyperglykämischen Kohlenhydraten wie sie in Pizza, Süßigkeiten oder Weißmehlprodukten vorkommen (11).
  • Rauchen: Rauchen fördert Entzündungsreaktionen in der Haut und verengt die Blutgefäße, was die Sauerstoffversorgung der Haut erschwert (12). Zusätzlich steigt das Aknerisiko bei Rauchern; 40,8 % der untersuchten Raucher litten an Hautunreinheiten und nur 25,2 % bei Nichtrauchern in einer Studie, die in Hamburg durchgeführt wurde(13).

Wie kann ich meine Haut noch pflegen?

Zum Schluss noch ein paar Tipps zur Pflege deiner Haut bei verschiedenen Problemen. Dabei solltest du nicht vergessen, dass bei starken Fällen oftmals ein Gang zum Arzt nicht abzuwenden ist. Bei leichten Fällen jedoch kannst du deiner Haut so etwas Gutes tun.

Was tun gegen trockene Haut?

Trockene Haut ist nicht gleich trockene Haut. Entweder fehlt deiner Haut Feuchtigkeit oder Fett. Um die richtigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen, musst du wissen was dir fehlt.

Typ Anzeichen Pflege
Feuchtigkeit Deine Haut juckt und du fühlst, dass sie spannt. Sie ähnelt zudem Sandpapier. Du solltest nur in Maßen Baden oder Duschen. Pflege deine Haut mit Öl-in-Wasser-Emulsionen, die Feuchtehaltefaktoren wie Glyzerin enthalten.
Fett Du hast eine raue Haut mit kleinen Rissen und Entzündungen, die man erst beim zweiten Blick erkennt. 3 Dinge sind bei der Pflege wichtig. Öle aus zum Beispiel Mandeln, den Wasserverlust senken. Fette wie Lanolin, um das fehlende und verlorene Hautfett zu ersetzen. Und Feuchtigkeitsspender.

(14)

Was tun gegen Juckreiz?

Juckreiz auf der Haut ist ein Symptom. Somit gibt es keine direkte Strategie zur Bekämpfung. Die Ursachen sind mannigfaltig und reichen von Allergien und Hautkrankheiten bis zu neurologischen Ursachen. Dennoch solltest du nicht besorgt sein. Erst nach 6 Woche ohne Besserung spricht man von chronischem Juckreiz (15).

Folgende Tipps können dennoch helfen dein Problem mit Juckreiz zu lindern (16):

  • Cremes: Besonders kühlende Cremes können gegen ein Juckreiz helfen. Auch Lotionen mit Menthol, Kampfer, Lidocain oder Polidocanol können kurzzeitig angewandt werden (15).
  • Umleiten des Kratzens: Wenn das Verlangen zu Kratzen zu groß wird, kannst du versuchen es umzuleiten. Kratze deine Decke oder das Sofa, so vermeidest du mehr Schäden auf der Haut.
  • Entspannung: Sowohl innere als auch körperliche Entspannung kann dir helfen. Versuche es mit Yoga oder Akupunktur.
  • Kurze Nägel: So verhinderst du größere Schäden, wenn du dich doch mal kratzt.

Was tun gegen unreine Haut?

Um unreine Haut vorzubeugen, ist es am einfachsten die oben genannten Ursachen zu vermeiden. Also auf deine Ernährung achten, möglichst wenig rauchen und versuchen nicht zu gestresst zu sein. Alles leichter gesagt als getan.

Deshalb hier einige Tipps bei schon bestehenden Pickeln:

  • Drücke die Pickel nicht aus: Durch den Schmutz an deinen Fingern und Nägeln richtest du mehr schaden an als du beseitigst.
  • Kamille Dampfbad: Ein Dampfbad kann die Poren öffnen, achte aber darauf, dass es nicht zu lange und nicht zu heiß ist.
  • Wechseln: Waschlappen, Handtücher und Kissenbezüge solltest du oft auswechseln, da sich dort Bakterien sammeln können.
  • Aufpassen bei Hausmitteln: So reizt zum Beispiel Zahnpasta die Haut und kann die Pickel verschlimmern.

Fazit

Wenn du einen Hautausschlag, Rötungen oder mit sonstigen Hautproblemen zu leiden hast, ist ein Mangel an Magnesium höchstwahrscheinlich kein Grund dafür. Es sei denn du leidest auch an den anderen aufgezählten Nebenwirkungen. Dennoch solltest du darauf achten genug Magnesium zu dir zu nehmen.

Die Ursachen von Hautproblemen sind sehr vielfältig. Während du kleinere Probleme wie trockene Haut oder Pickel alleine beseitigen kannst, solltest du bei plötzlich auftretenden Ausschlägen einen Arzt aufsuchen. Dies ist die beste Methode, um eine konkrete Antwort zu bekommen.

Einzelnachweise

  1. Empfehlung der deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.
  2. Patienteninformation der deutschen Gesundheitshilfe (2015).
  3. A. Domke, R. Groflklaus, B. Niemann, H. Przyrembel, K. Richter, E. Schmidt, A. Weiflenborn, B. Werner, R. Ziegenhagen (2004). Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte.
  4. B. v. Ehrlich (2001). Leitdiagnosen und Leitsymptome des Magnesiummangels erkennen und Serum-Magnesium messen.
  5. Deutsche Apotheker Zeitung (2007). Magnesium macht Muskel munter.
  6. Nielsen FH, Johnson LK, Zeng H. (2010). Magnesium supplementation improves indicators of low magnesium status and inflammatory stress in adults older than 51 years with poor quality sleep.
  7. Köseoglu E, Talaslioglu A, Gönül AS, Kula M. (2008). The effects of magnesium prophylaxis in migraine without aura.
  8. Rattanatayarom W, Udompataikul M, Arayaskul S, Classen A, Classen HG (2015). Serum-Mg bei Patienten mit Kontakt- oder Atopischer Dermatitis.
  9. Jürgen Vormann, Michael Weidner, Tanja Werner Transdermales Magnesium - Sinnvoll oder nicht?
  10. Annie Chiu, BS; Susan Y. Chon, MD; Alexa B. Kimball, MD, MPH (2003). The Response of Skin Disease to Stress Changes in the Severity of Acne Vulgaris as Affected by Examination Stress.
  11. Ralf Schlenger an Dr. med. Bodo Melnik Akne und Insulinresistenz.
  12. Prof. Dr. Andreas Blum, Dr. Katrin Schaller, Dr. Martina Pötschke-Langer (2008). Rauchen und Hautschäden.
  13. T. Schäfer A. Nienhaus D. Vieluf J. Berger J. Ring (2001). Epidemiology of acne in the general population: the risk of smoking.
  14. Annett Zündorf, Marion Runnebaum, Daniela Bade (2018). Pflegetipps für trockene Haut.
  15. Dr Claudia Osthoff (2017) Juckreiz: Was dahinter steckt, was hilft
  16. Universitätsklinikum Münster. Kompetenzzentrum chronischer Pruritus. Was lindert den Juckreiz?
Zurück zum Blog
Vorheriger Beitrag

Nächster Beitrag

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.