Kalorienbedarf berechnen: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Kalorienbedarf berechnen: Die wichtigsten Fragen und Antworten
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Bist du dir unsicher, wie du deinen Kalorienbedarf berechnen sollst oder weißt gar nicht, wie hoch dein täglicher Kalorienbedarf ist? Hast du Angst davor, zu viele oder zu wenige Kalorien zu dir zu nehmen? Strebst du eine bestimmte Diät an und möchtest an Gewicht ab- oder zunehmen? Wenn du nicht weißt, wie viele Kalorien du täglich zu dir nehmen solltest, um dein persönliches Ziel zu erreichen, bist du mit deinen Fragen hier genau richtig.

Dieser Ratgeber soll dir zeigen, wie du deinen täglichen Kalorienbedarf richtig berechnen kannst. So behältst du den Überblick darüber, wie viele Kalorien du am Tag brauchst und ob du deinen Kalorienbedarf auch wirklich korrekt abdeckst. Hier bekommst du Tipps zur Berechnung des Kalorienbedarfs und Informationen über deinen Grundbedarf, deinen Kalorienverbrauch und die richtige Kalorienzufuhr.

Das Wichtigste in Kürze

  • Dein täglicher Kalorienbedarf setzt sich aus deinem Grundumsatz und deinem Leistungsumsatz zusammen. Das Ergebnis bezeichnet den Gesamtumsatz und gibt den tatsächlichen Kalorienbedarf deines Körpers an.
  • Der tägliche Kalorienbedarf eines Menschen lässt sich nicht pauschalisieren und ist individuell abhängig von Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht und Aktivität. Um den richtigen Kalorienbedarf zu berechnen, müssen alle Faktoren berücksichtigt werden.
  • Je nachdem, ob du an Gewicht verlieren oder zunehmen möchtest, wird bei der Berechnung des Kalorienbedarfs ein Kaloriendefizit oder ein Kalorienüberschuss hinzugezogen. Zur Orientierung dient dabei dein Gesamtumsatz.

Kalorienbedarf berechnen: Welche Faktoren du beachten solltest und was du wissen solltest

Im Folgenden erhältst du einen Überblick darüber, wie sich dein täglicher Kalorienbedarf zusammensetzt und wie du diesen ganz einfach berechnen kannst. Bevor wir dir unsere Tipps und Informationen zur Berechnung des Kalorienbedarfs geben, legen wir dir dar, welche grundlegenden Faktoren du bei der Berechnung beachten solltest. Anschließend werden wir alle häufig gestellten Fragen zum Thema Kalorienbedarf berechnen in den nachfolgenden Absätzen für dich beantworten.

Wie viele Kalorien verbrauche ich an einem Tag?

Der Körper verbrennt durchgehend Energie, auch beim Sitzen und sogar beim Schlafen. Die nötige Energie wird aus unserer Nahrung gezogen, wobei die Kalorie das Maß bestimmt, wie viel Energie bei der Verdauung aus einem Nährstoff gewonnen werden kann. Doch wie viel Energie braucht jeder Mensch?

Bereits der Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System benötigen jede Menge Energie, um den Körper am Leben zu halten. Hinzu kommt dann der Energiebedarf für jede einzelne Bewegung oder sportliche Aktivität, die du machst. Der tägliche Kalorienbedarf eines Menschen berechnet sich aus dem Grundumsatz und dem Leistungsumsatz, den du an einem Tag vollbringst. Der Gesamtumsatz beschreibt dann deinen tatsächlichen Bedarf an Kalorien.

Grundumsatz

Der Grundumsatz gibt ausschließlich an, wie viele Kalorien dein Körper in völliger Ruhe und zur Erhaltung lebenswichtiger Funktionen täglich verbraucht. So verbraucht dein Körper diese Kalorien auch dann, wenn du den gesamten Tag im Bett liegen würdest oder dich nur sehr wenig bewegst.

Auch die Atmung, der Erhalt der Körperwärme und der Herz-Kreislauf benötigen Energie.

In den Kalorien Grundumsatz zählen alle natürlichen körperlichen Prozesse, die zwar ohne aktive Steuerung ablaufen, aber für die dein Körper jeden Tag einen bestimmten Grundsatz an Energie benötigt. Berechnet wird der Grundumsatz mit der Harris-Benedict-Formel, einer alltagstauglichen Formel, die bereits im Jahr 1918 entwickelt wurde und noch heute als renommierte Standardformel gilt. (1)

  • Grundumsatz Männer: 66,47 + (13,7 * Körpergewicht in kg) + (5 * Körpergröße in cm) – (6,8 * Alter in Jahre)
  • Grundumsatz Frauen: 655,1 + (9,6 * Körpergewicht in kg) + (1,8 * Körpergröße in cm) – (4,7 * Alter in Jahre)

Der individuelle Grundumsatz und Tagesbedarf deines Körpers wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst und ist bei jedem Menschen verschieden. Der Grundumsatz wird durch Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht bestimmt. Aber auch Muskeln oder eine Schwangerschaft sorgen dafür, dass der Grundumsatz steigt.

Leistungsumsatz

Körperliche Aktivitäten spielen bei der Berechnung des Grundumsatzes keine Rolle. An diesem Punkt kommt der Leistungsumsatz hinzu. Der Leistungsumsatz beschreibt die zusätzliche Energiemenge, die durch Sport oder andere Aktivitäten verbraucht wird.

Je höher das Aktivitätslevel, desto höher der Kalorienbedarf.

Je nachdem wie stark deine körperliche Aktivität ausgeprägt ist, variiert auch dein Leistungsumsatz. Personen, die in ihrem Alltag und Beruf sehr aktiv sind und viel Sport betreiben, haben einen deutlich höheren Leistungsumsatz als Personen, die die sportlich eher inaktiv sind und die meiste Zeit sitzend verbringen.

Der Leistungsumsatz lässt sich durch den sogenannten PAL-Faktor (Physical Activity Level) berechnen. Der PAL-Wert drückt dein persönliches Aktivitätslevel aus und gibt an, mit welcher Zahl du deinen Grundumsatz multiplizieren musst, um deinen gesamten Energiebedarf auszurechnen.

Leistungsumsatz = Grundumsatz x (PAL-Faktor – 1)

Um den richtigen PAL-Faktor für deine Rechnung zu erhalten, werden die entsprechenden Faktoren mit der Anzahl an Stunden deiner Aktivität multipliziert und zusammengezählt. Die Summe wird dann mit 24 dividiert, um den durchschnittlichen täglichen Faktor zu erhalten. (2)

PAL-Faktor Aktivität
0.95 Schlafen
1,2 Sitzen oder liegen
1,4 - 1,5 Ausschließlich sitzend, wenig Aktivität
1,6 - 1,7 Überwiegend sitzend mit stehenden und gehenden Aktivität
1,8 - 1,9 Überwiegend stehende und gehende Aktivität
2,0 - 2,4 Körperlich anstrengende Tätigkeit

Gesamtumsatz

Die Summe aus Grundumsatz und Leistungsumsatz gibt an, wie hoch dein gesamter Kalorienbedarf am Tag ist. Der Gesamtumsatz gibt also an, wie viele Kalorien du am Tag zu dir nehmen kannst, ohne eine Veränderung deines Gewichts hervorzurufen. Dabei unterscheidet sich der spezifische Kalorienbedarf bei Männern und Frauen und auch die Stoffwechselfunktion des Körpers verändert sich mit dem Alter. (3)

Im Folgenden haben wir eine Tabelle für dich, die dir einen Richtwert für den täglichen Energiebedarf je nach Alter und Geschlecht aufzeigt. Die Werte in der Tabelle werden in Kilojoule (kJ) und Kilokalorien (kcal) angegeben und bezeichnen den Kalorienbedarf von Personen mit eher wenig körperlicher Aktivität. (4)

Alter Männer Frauen
15 - 19 Jahre 10.460 kJ / 2.500 kcal 8.370 kJ / 2.000 kcal
19 - 25 Jahre 10.460 kJ / 2.500 kcal 7.950 kJ / 1.900 kcal
25 - 51 Jahre 10.040 kJ / 2.400 kcal 7.950 kJ / 1.900 kcal
51 - 65 Jahre 9.200 kJ / 2.200 kcal 7.530 kJ / 1.800 kcal
ab 65 Jahre 8.370 kJ / 2.000 kcal 6.700 kJ / 1.600 kcal

Wie hoch ist der Kalorienbedarf von Kindern?

Der Kalorienbedarf bei einem Kind unterscheidet sich deutlich zu dem eines Erwachsenen. Auch bei Kindern hängt der Kalorienbedarf davon ab, wie viel Energie das Kind am Tag verbraucht und wie hoch das Aktivitätslevel ist, wodurch eine Orientierung anhand einer festgelegten Tabelle nicht immer sinnvoll ist. Der Grundumsatz bei einem Kind, das sich wenig bis gar nicht bewegt, liegt also deutlich niedriger als bei einem Kind, das deutlich mehr Sport macht und einen entsprechend höheren Kalorienbedarf hat.

Der tägliche Kalorienbedarf von Kindern sinkt in Bezug auf das Gewicht. Durch die Wachstumsphase im Kindesalter benötigt ein Baby in etwa 90 kcal pro Kilogramm Körpergewicht. Das Kind benötigt ausreichend Kalorien, um gesund heranzuwachsen und alle wichtigen Körperfunktionen auszubilden.

Dieser Wert reduziert sich bis ins Jugendalter um etwa die Hälfte, auch wenn mit zunehmendem Alter der absolute Wert der benötigten Energie signifikant steigt. Ab einem Alter von 18 bis 19 Jahren sinkt der Kalorienbedarf allmählich wieder, sodass es wichtig ist, das eigene Essverhalten ab diesem Zeitpunkt entsprechend anzupassen.

Wie kann ich meinen individuellen Kalorienbedarf berechnen?

Der tägliche Kalorienbedarf ist abhängig von der Beschaffenheit des Körpers und damit von Mensch zu Mensch sehr individuell. Der Energiebedarf wird von unterschiedlichen Faktoren wie Geschlecht, Alter, Größe, Art deiner Arbeit und sämtlichen Aktivitäten beeinflusst.

Berechnungen

Um deinen täglichen Kalorienbedarf zu berechnen, brauchst du lediglich die Harris-Benedict-Formel und den richtigen PAL-Faktor. In die Formel setzt du sämtliche relevanten Werte deines Körpers ein und berechnest so deinen Grundumsatz. (Bildquelle: Karolina Grabowska / pexels)

Für eine möglichst genaue Berechnung anhand der gegebenen Formeln gilt es, das biologische Geschlecht, das Alter, die Körpergröße und das Gewicht zu berücksichtigen. Welchen Einfluss diese Faktoren auf deinen Kalorienbedarf haben, erfährst du hier.

  • Geschlecht: Männer haben im Durchschnitt mehr Muskelmasse als Frauen, schwerere Knochen und weniger Körperfett als Frauen, wodurch sich ein höherer Kalorienbedarf ergibt. Selbst in Ruhephasen und bei geringer Aktivität verbrennt ein Mann mehr Kalorien als eine Frau. Aus diesem Grund können Männer mehr Kalorien zu sich nehmen und nehmen auch schneller wieder ab als Frauen.
  • Alter: Mit dem Alter werden die Stoffwechselfunktionen optimiert, wodurch der Körper mit steigendem Alter weniger Energie benötigt. Zudem schwindet mit zunehmendem Alter auch die Muskelmasse. Die Stoffwechselfunktion hat einen erheblichen Einfluss auf den Grundumsatz.
  • Größe: Personen, die besonders klein sind, haben im Vergleich zu Personen, die besonders groß sind, einen wesentlich niedrigeren Grundumsatz, da sowohl die Größe als auch die Körpermasse, die versorgt werden muss, unterschiedlich ausfällt.
  • Gewicht: Um den individuellen Kalorienbedarf zu bestimmen, ist das Verhältnis von Fett und Muskelmasse beim Gewicht besonders wichtig. Das Gewicht deines Körpers hat einen Einfluss darauf, wie viel Energie dein Körper braucht, um ihn beispielsweise bei Aktivitäten zu bewegen.
  • Aktivität: Sämtliche Aktivitäten und sportliche Betätigungen werden zum Grundumsatz addiert. Wie hoch dein individueller Kalorienbedarf ist, hängt daher stark mit der Art und Dauer deiner Aktivität zusammen.
  • Ziel: Je nachdem, ob du das Ziel vor Augen hast, an Gewicht zu verlieren oder an Gewicht zuzunehmen und Muskeln aufzubauen, ergibt sich dein individueller Kalorienbedarf durch ein Kaloriendefizit oder einen Kalorienüberschuss. Um dein Gewicht zu halten, solltest du deinen errechneten Kalorienbedarf exakt abdecken.

Neben den gegebenen Faktoren, die deinen Körper betreffen, haben auch deine körperliche Aktivität und deine Ziele einen entscheidenden Einfluss auf die Bestimmung deines Kalorienbedarfs. Machst du in deiner Freizeit Sport, oder betätigst dich bereits bei deiner Arbeit körperlich oder sitzt zu vermehrt im Büro und am Schreibtisch?

Wie wird der Kalorienbedarf beim Abnehmen berechnet?

Wer seinen täglichen Kalorienbedarf berechnet, um an Gewicht zu verlieren, stellt sich häufig die Frage: Wie viele Kalorien darf ich täglich zu mir nehmen, um abzunehmen? Beim Abnehmen ist es wichtig, ein Kaloriendefizit zu schaffen, sodass der Verbrauch der Kalorien höher ist als die Menge an Kalorien, die du zu dir nimmst. Genauso umgekehrt: Nimmst du mehr Kalorien zu dir, als dein Körper verbraucht, nimmst du zu.

Der optimale Kalorienbedarf zum Abnehmen liegt dabei ungefähr in der Mitte deines Grundumsatzes und deines Gesamtbedarfs. Sparst du zu viele Kalorien ein, verfällt dein Körper in einer Art Energiesparmodus, da er nicht mehr mit genügend Nährstoffen versorgt wird und der Stoffwechsel wird verlangsamt. Es geht nicht immer gut, schnell abzunehmen. Bereits ein moderates Defizit von 300 bis 500 Kalorien reicht aus, um langfristig gesund abzunehmen. (5,6)

Wichtig: Kalorie ist nicht gleich Kalorie.

Eine Studie, die im Public Health Nutrition Fachjournal veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass es zwar wichtig ist, den persönlichen Kalorienbedarf zu beachten, aber nicht jede Kalorie gleichwertig ist. Statt sich ausschließlich auf die Quantität zu konzentrieren, ist es beim Abnehmen umso wichtiger, auch auf die Qualität der Kalorien zu achten.(8)

Ein Kilogramm Körperfett entspricht in etwa einem Brennwert von 7000 Kalorien.

Wenn du das Ziel hast, Gewicht zu verlieren, solltest du nicht ausschließlich darauf achten, deinen Kalorienbedarf zu berechnen, um ein Defizit zu erschaffen, sondern auch auf die Nahrungsmittel selbst acht geben. Der Energiewert eines Lebensmittels lässt nicht immer auch auf die Auswirkung des Produkts auf den Körper schließen. Lebensmittel mit einem hohen Fettanteil sind zwar meist kalorienreicher, aber nicht immer schlecht für den Körper.

Gesunde Fette in Nüssen, Olivenöl, Vollmilch oder Fisch sind trotz vieler Kalorien weitaus gesünder als stärke- oder stark zuckerhaltige Lebensmittel.

Wie wird der Kalorienbedarf beim Muskelaufbau berechnet?

Anders als beim Abnehmen verhält sich die notwendige Energiezufuhr beim Muskelaufbau. Wenn du Muskeln aufbauen willst, musst du mehr Kalorien zu dir nehmen, als du verbrauchst. Dein Körper benötigt die zusätzliche Energie, um neues Muskelgewebe entwickeln zu können. Die erhöhte Zufuhr von Energie setzt jedoch voraus, dass du regelmäßig Kraftsport betreibst, da du sonst lediglich an Fett- und nicht an gewünschter Muskelmasse zulegen wirst. (9)

Gesunde Ernährung und Sport

Die Basis für jede Diät, aber auch jede Muskelaufbauphase ist genau zu wissen, wie viele Kalorien und Makronährstoffe man zu sich nehmen darf bzw. muss. Da für einen gesunden Muskelaufbau nicht nur die Kalorien selbst wichtig sind, solltest du genauso auf hochwertige Eiweißquellen und die richtige Aufnahme von Kohlenhydraten achten. (Bildquelle: zuzyusa / pixabay)

Mit einem Kalorienüberschuss von 300 bis 500 Kalorien täglich und zusätzlichem Muskeltraining kann dein Körper effizient Muskelmasse aufbauen und das neue Gewebe mit ausreichend Nährstoffen versorgen.

Wie wird der Kalorienbedarf in der Schwangerschaft berechnet?

Während der Schwangerschaft muss zusätzlich zum eigenen Grundbedarf auch noch das Kind im Bauch der Schwangeren versorgt werden, weswegen der Kalorienbedarf der Frau währenddessen steigt. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, ausreichend Nährstoffe mit der Nahrung aufzunehmen, damit das Baby gesund heranwachsen kann. Doch auch hier hängt der Grundbedarf von der Statur und dem Gewicht der Frau sowie der Leistung ab. Bist du in der Schwangerschaft eher untergewichtig, ist eine höhere Kalorienzufuhr notwendig als bei Normalgewicht oder Übergewicht.

Der Körper benötigt zwar zusätzliche Nährstoffe für das Baby, dein Kalorienbedarf verdoppelt sich aber nicht.

So lässt sich der Kalorienbedarf in der Schwangerschaft in drei Phasen einteilen. Generell ist der Kalorienbedarf im ersten Drittel der Schwangerschaft, also zwischen der 1. und 12. Schwangerschaftswoche, noch am geringsten. Hier solltest du deinen täglichen Bedarf abdecken und keine Diäten oder Ähnliches anstreben.

Erst im zweiten Drittel und bis zur 27. Woche erhöht sich dein Kalorienbedarf im Durchschnitt um 250 bis 300 Kalorien täglich. Ab der 28. Woche und im letzten Drittel der Schwangerschaft sollte die Kalorienaufnahme um etwa 500 Kalorien erhöht werden, um das Baby ausreichend versorgen zu können. Diese Angaben variieren außerdem je nachdem, ob du Mehrlinge oder nur ein Baby erwartest. (10)

Wenn du bereits vor der Schwangerschaft übergewichtig warst, gelten die oben genannten Angaben nicht. Den erhöhten Kalorienbedarf durch die Schwangerschaft kann dein Körper aus seinen eigenen Reserven decken. Das heißt aber nicht, dass du während der Schwangerschaft abnehmen solltest. Wenn Körperfett abgebaut wird, können sich darin gebundene Schadstoffe und Hormone lösen, die dann zu deinem Kind gelangen. Es gilt also nicht, eine zusätzliche Diät anzustreben, sondern vielmehr die Reserven, die du bereits hast, zu nutzen. (11)

Wie berechne ich meinen Kalorienbedarf bei Übergewicht?

Entscheidend für den Grundumsatz ist nicht unbedingt das Gesamtgewicht, sondern vielmehr der Anteil des biologisch aktiven Gewebes, das Stoffwechselaktivitäten antreibt. Im Zusammenhang von Grundumsatz und Adipositas ergibt sich, dass der Anteil des stoffwechselinaktiven Gewebes bei übergewichtigen Menschen weitaus höher ist als bei normalgewichtigen Männern und Frauen. Aus diesem Grund hast du mit Übergewicht einen geringeren Grundumsatz als bei Normalgewicht.

Die tägliche Energiezufuhr bei Übergewicht sollte den tatsächlichen Kalorienverbrauch um etwa ein Drittel unterschreiten. Bei einem täglichen Gesamtumsatz von 2240 kcal solltest du diesen mal zwei Drittel rechnen, was bedeutet, dass du ca. 1500 kcal zu dir nehmen darfst. Mit dieser Rechnung läge deine Gewichtsabnahme bei 1 kg Körperfettgewebe pro Woche.

Das scheint bei Übergewicht nicht sehr viel zu sein, eine schnellere Gewichtsreduktion wäre langfristig aber durchaus ungesund für deinen Körper. Nimmst du trotz überschüssiger Reserven zu wenig Kalorien zu dir, geht neben dem Fett auch an Muskelmasse und Körperwasser verloren, was wiederum deinen Grundumsatz senkt. (12)

Gesundes Essen

Langfristige Erfolge kannst du nur mit einer konsequenten und dauerhaften Umstellung deiner Ernährungsgewohnheiten und deines Lebensstils erzielen. Gerade bei Übergewicht gilt es, deine Nahrung bedacht zu wählen, um diese möglichst fettarm und nährstoffreich zu gestalten. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel besitzen einen höheren Sättigungsgrad und verhindern Heißhungerattacken während der Diät. (Bildquelle: Ella Olsson / unsplash)

Um bei Übergewicht einen Jo-Jo-Effekt zu vermeiden, solltest du deine Kalorienzufuhr nicht zu drastisch reduzieren, da eine solch rapide Gewichtsabnahme meist nur von kurzer Dauer ist und du hier häufig sogar im späteren Verlauf wieder mehr zunimmst als zuvor. Dieser Jo-Jo-Effekt ist auf lange Zeit gesehen nicht nur frustrierend, sondern auch schädlich für deinen Körper. Sobald du dein Normalgewicht erreicht hast, solltest du unbedingt darauf achten, dass sich deine Energiezufuhr und dein täglicher Energiebedarf in etwa in Waage halten, um das Gewicht zu halten.

Kalorienbedarf berechnen: Welche Alternativen und Hilfsmittel gibt es?

Nun weißt du, wie du deinen täglichen Kalorienbedarf selbst berechnen kannst und aus welchen Faktoren er sich zusammensetzt. Im Folgenden zeigen wir dir, welche Alternativen es zur Berechnung des Kalorienbedarfs gibt und wie dir das eigenständige Aufschreiben und Berechnen abgenommen wird.

Da viele Menschen versuchen, auf ihren täglichen Kalorienbedarf zu achten und ihre Leistungen und Aktivitäten gerne festhalten, gibt es speziell entwickelte Fitness Apps und Fitness Tracker sowie Fitnessuhren, die ganz von alleine deinen Kalorienverbrauch festhalten und so deinen Kalorienbedarf berechnen. Wir zeigen dir die unterschiedlichen Möglichkeiten auf, dir deinen Kalorienbedarf täglich aufzeigen zu lassen und erklären dir, wie diese funktionieren.

Fitness Tracker und Smartwatches

Fitness Tracker und Smartwatches am Handgelenk sollen deinen täglichen Leistungsumsatz messen. Algorithmen verwandeln Bewegungsdaten in Schrittzahlen und anhand der steigenden und fallenden Herzfrequenz wird die Intensität von Dauerläufen und Aktivitäten gemessen.

Da dein Kalorienverbrauch von sehr vielen verschiedenen und sehr individuellen Faktoren beeinflusst wird, solltest du jedoch wissen, dass solche Fitness Tracker niemals genaue Messdaten zum Kalorienverbrauch liefern können, da individuelle Werte wie Muskelmasse, BMI, Gesundheitszustand oder Fitnesslevel sich nur ungefähr oder überhaupt nicht erfassen lassen. Fitness Tracker sind also keine präzisen Messgeräte, weshalb du die Angaben zum Kalorienverbrauch vielmehr als Richtwerte verstehen solltest. (13)

Fitness Tracken

Fitness Tracker messen deinen Leistungsumsatz anhand deiner Herzfrequenz und können so genau bestimmen, wie viele Kalorien du gerade verbrauchst. Werte wie Gewicht und Körpergröße lassen sich oft ganz einfach in einer zugehörigen App eintragen. (Bildquelle: Ketut Subiyanto / pexels)

Ursache für die falsche Angabe des Kalorienverbrauchs oder die falsche Verarbeitung der Daten sind meist fehlende Basisdaten. Um für eine größere Genauigkeit zu sorgen, arbeiten die meisten Fitness Tracker und Smartwatches mit einer zusätzlichen App, in der du genaue Daten über deinen Körper unbedingt präzise eingeben solltest. So kann der Tracker bei der Berechnung deines Kalorienverbrauchs während des Sports deine Größe und dein Gewicht direkt einbeziehen. (14)

Online Rechner

Im Internet findest du zahlreiche online Rechner, die dir deinen Energiebedarf ganz einfach berechnen. Auf den meisten Seiten musst du lediglich Angaben über die wichtigen Faktoren, die deinen Grundumsatz bestimmen machen, um dir deinen Grundumsatz elektronisch ausgeben zu lassen. Wenn du deine Körpergröße, dein Gewicht, dein Alter und dein Geschlecht eingegeben hast, rechnet die Seite dir deinen täglichen Kalorienbedarf ganz von alleine aus.

Oftmals finden sich extra Spalten, in denen du Angaben über dein Aktivitätslevel machen kannst. Dort kannst du entweder exakte Tätigkeiten mit entsprechender Zeitdauer eintragen, ohne dass du den PAL-Faktor vorher selbst berechnen musst oder auswählen, welchen Beruf du ausübst, wobei das Programm so kalkulieren kann, wie aktiv sich dein Alltag gestaltet.

Bei solchen online Rechnern übernimmt der Computer also lediglich die Rechenarbeit für dich und berechnet deinen Kalorienbedarf auf die gleiche Weise, wie du ihn auch selbst berechnen kannst. Da auch hier anhand der Benedict-Harris-Formel und mit der Berechnung deines Leistungs- und Gesamtumsatzes durch die PAL-Faktoren vorgegangen wird, erschließt sich auch hier keine höhere Genauigkeit der Rechnung. Die Angabe deines Kalorienbedarfs wird vermutlich die Gleiche sein wie bei einer eigenständigen und manuellen Rechnung.

Fazit

In diesem Ratgeber hast du gelernt, dass man den Kalorienbedarf eines Menschen nicht pauschalisieren kann und er sich aus einer Zusammensetzung unterschiedlicher Faktoren berechnet. Wichtige Faktoren, die Information über die Berechnung des Kalorienbedarfs geben, sind Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht. Zudem lässt sich zusätzlich zu deinem generellen Grundumsatz berechnen, wie viele Kalorien du bei deinen täglichen Aktivitäten verbrauchst.

Die Methode, den Kalorienbedarf zu berechnen, dient unterschiedlichen Zwecken. Du kannst deinen Kalorienbedarf berechnen, um ein Kaloriendefizit zu entwickeln, anhand dessen du an Gewicht abnehmen kannst oder aber, um einen Kalorienüberschuss aufzubauen, der dir dabei hilft, Muskelmasse aufzubauen oder an Gewicht zuzunehmen. Generell solltest du jedoch nicht zu stark von deinem täglichen Kalorienbedarf abweichen, da dein Körper schließlich eine bestimmte Menge an Energie und Nährstoffen braucht, um gesund zu bleiben.

Einzelnachweise

    Zoller, T. (2018). Überprüfung viel verwendeter Formeln zur Abschätzung des Energie Grundumsatzes, der maximalen Herzfrequenz und der maximalen Sauerstoffaufnahme bei Schweizer Probanden mit unterschiedlichen anthropometrischen Voraussetzungen (Doctoral dissertation, Université de Fribourg). Quelle Lebensmittellexikon.de: PAL-Wert. Abgerufen am 14.03.2021. Quelle Kreymann, G., Adolph, M., & Müller, M. J. (2007). 3 Energieumsatz und Energiezufuhr. Aktuelle Ernährungsmedizin, 32(S 1), S8-S12. Quelle Die Techniker: Wie viele Kalo­rien brau­chen wir? Abgerufen am 13.03.2021. Quelle Stern.de: Was im Körper passiert, wenn Sie am Tag auf 300 Kalorien verzichten. Abgerufen am 13.03.2021. Quelle Kraus, W. E., Bhapkar, M., Huffman, K. M., Pieper, C. F., Das, S. K., Redman, L. M., ... & CALERIE Investigators. (2019). 2 years of calorie restriction and cardiometabolic risk (CALERIE): exploratory outcomes of a multicentre, phase 2, randomised controlled trial. The lancet Diabetes & endocrinology, 7(9), 673-683. Quelle Schneider, H. J., Jacobi, N., & Thyen, J. (2020). Unser Körpergewicht–warum abnehmen so schwierig ist und wie es doch gelingen kann. In Hormone–ihr Einfluss auf mein Leben (pp. 95-108). Springer, Berlin, Heidelberg. Quelle Lucan, S. C., & DiNicolantonio, J. J. (2015). How calorie-focused thinking about obesity and related diseases may mislead and harm public health. An alternative. Public Health Nutrition, 18(4), 571-581. Quelle Gimbel, B. (2014). Trainingsprogramme aus medizinischer Sicht. In Körpermanagement (pp. 75-80). Springer, Berlin, Heidelberg. Quelle Wenger, R. (1964). Ernährung während und nach der Schwangerschaft. In Diätetik (pp. 200-202). Springer, Vienna. Quelle Kainer, F., & Nolden, A. (2009). Das große Buch zur Schwangerschaft: umfassender Rat für jede Woche. Gräfe und Unzer. Quelle Akpulat, S. (2008). Adipositas-Einfluß von niedrig-kohlenhydrat Diät und normal kohlenhydrat Diät auf metabolische Parameter, Grundumsatz und Insulinsensitivität (Doctoral dissertation). Quelle Dusheck, E. (2017). Fitness trackers accurately measure heart rate but not calories burned. Stanford Medicine. Quelle Kurscheid, T., Redaélli, M., Heinen, A., Hahmann, P., Behle, K., & Froböse, I. (2019). App-gesteuerte Feedbackgeräte unterstützen Nachhaltigkeit einer Gewichtsreduktion: Multizentrische QUANT-Studie belegt zusätzliche Gewichtsreduktion und Lebensqualitätsverbesserung durch mehrere Feedbackgeräte im OPTIFAST® 52-Programm. Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, 65(3), 224-238. Quelle
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